Caroline Seidler-Wranitzky

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Daten zur Person

Caroline Seidler-Wranitzky, * 17. Jänner 1795 Wien, † 4. September 1872 (nicht 4. 10. oder 4. 12.; vgl., dazu Vossische Zeitung vom 6. 9. 1872) Berlin, Sängerin (Sopran).

Biografie

Caroline Wranitzky erhielt von ihrem Vater Anton Wranitzky ihre musikalische Ausbildung und debütierte am Lobkowitzschen Privattheater in Wien. 1813 wirkte sie in München und 1814 als Erste Sängerin am Deutschen Theater in Pest. Am 23. Februar 1815 trat sie am Wiener Kärntnertortheater als Julia in Gaspare Spontinis "Die Vestalinn"(!) auf und erhielt eine Anstellung. In dem einjährigen (1815/16) Engagement sang sie unter anderem die Titelrollen in "Agnes Sorel" und "Helene" (uraufgeführt am 16. Februar 1816), beide von Adalbert Gyrowetz, Elise in "Sargines" von Ferdinando Paër und die Prinzessinn(!) von Navarra in "Johann von Paris" von François Adrien Boieldieu. 1816 gastierte sie an der Berliner Hofoper und wurde als Mitglied bis 1838 (Bühnenabschied) engagiert. Dort entwickelte sie sich zu eine der gefeiertsten Sängerinnen und wirkte oft auch als Konzert- und Oratoriensängerin. Bewundert wurde vor allem der Tonumfang ihrer Stimme und deren technische Beherrschung. Ihren künstlerischen Höhepunkt erreichte sie als Agathe in der Uraufführung (18. Juni 1821) von Carl Maria von Webers "Der Freischütz". Diese Rolle verkörperte sie auch bei verschiedenen Gastspielen, unter anderem 1822 in Wien. Während dieses Wiener Gastspiels (Juli bis September 1822) sang sie auch die Rosine in Gioacchino Rossinis "Der Barbier von Sevilla", die Susanne in Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" und die Pamina in Mozarts "Die Zauberflöte", in dieser Vorstellung am 24. August betrat Johann Nestroy als Sarastro erstmals die Bühne.

Am 17. Februar 1813 hatte sie Karl August Seidler (1778–1840) in der Augustinerkirche geheiratet. Seidler war als Erster Geiger und später auch als Konzertmeister an der Königlichen Hofkapelle in Berlin angestellt. Das Ehepaar trat gemeinsam auf Kunstreisen auf.

Quelle

Literatur