Claudio Abbado

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Abbado, Claudio
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32328
GNDGemeindsame Normdatei 119150700
Wikidata Q151608
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Juni 1933
GeburtsortOrt der Geburt Mailand
SterbedatumSterbedatum 20. Jänner 2014
SterbeortSterbeort Bologna
BerufBeruf Dirigent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 1.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mozartmedaille der Wiener Wiener Mozartgemeinde (Verleihung: 1973)
  • Nicolai-Medaille der Wiener Philharmoniker (Verleihung: 1980)
  • Generalmusikdirektor der Stadt Wien (Verleihung: 13. Oktober 1987)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 1994)
  • Deutscher Kritikerpreis (Verleihung: 2002)
  • Praemium Imperiale Preis (Verleihung: 2003)
  • Ehrenbürger der Stadt Luzern (Verleihung: 2005)
  • Wolf-Preis (Verleihung: 2008)


Claudio Abbado, * 26. Juni 1933 Mailand, † 20. Jänner 2014 Bologna, Dirigent.

Biographie

Claudio Abbados Vater war der Geiger Michelangelo Abbado, von dem er seinen ersten Musikunterricht erhielt. Am Mailänder Konservatorium studierte er Klavier, Komposition und Dirigieren. Das Klavierstudium schloss er 1955 ab. Von 1955 bis 1958 besuchte er die Dirigierklasse von Hans Swarowsky an der Wiener Musikakademie. 1958 hatte Abbado in Triest sein Debüt als Dirigent. Im selben Jahr gewann er den Kussewitzky-Wettbewerb in Tanglewood. Er wurde in Italien an mehrere kleine Opernhäuser engagiert und hatte seine ersten Erfolge als Konzertdirigent. Nebenbei unterrichtete Abbado am Konservatorium in Parma Kammermusik.

Der internationale Durchbruch gelang ihm 1963, nachdem er den Mitropoulos-Preis in New York gewonnen hatte, dort Assistent Bernstein wurde, und einen fünfmonatigen Gastvertrag beim New York Philharmonic Orchestra erhielt. 1965 debütierte er auf Einladung Karajans mit den Wiener Philharmonikern bei den Salzburger Festspielen. Im selben Jahr trat er erstmals bei einer Konzertserie in England auf. Es folgten Dirigierverpflichtungen bei namhaften Orchestern in Europa und Amerika, das Debüt an der Covent Garden Opera in London und Verpflichtungen in Wien. 1969 wurde er zum ständigen Dirigenten an die Mailänder Scala berufen, wo er 1971 zum Musikdirektor aufstieg, ein Amt, das er bis 1986 innehatte. Sein Repertoire umfasste neben dem klassischen und dem italienischen Fach insbesondere auch Werke der Moderne, er setzte sich für die Kompositionen Mahlers, Schönbergs und Bergs ein und dirigierte zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten (Nono, Berio, Stockhausen). Von 1966 bis 1981 hatte Abbado auch immer wieder auch die Wiener Symphoniker dirigiert.

1971 wurde Abbado zum ständigen Gastdirigenten der Wiener Philharmoniker berufen. 1979 wurde er zum Chefdirigenten des London Symphony Orchestra ernannt. Von 1982 bis 1985 war er Erster Gastdirigent des Chicago Symphony Orchestra.

1986 wurde er als Musikdirektor an die Wiener Staatsoper geholt, die er gemeinsam mit Claus Helmut Drese bis 1991 leitete. 1987 erhielt er den bislang noch nicht existenten Titel eines Generalmusikdirektors der Bundeshauptstadt Wien. 1988 und 1991 leitete er das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. 1988 rief Abbado in Wien das Festival “Wien modern“ ins Leben, das sich aus einem Musikfest zu einem interdisziplinären Festival der zeitgenössischen Kunst ausgeweitet hat und immer noch alljährlich stattfindet.

1989 wurde Abbado als Nachfolger Karajans zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker gewählt. Er trat das Amt 1990 an und behielt es bis zum Jahre 2002.

1978 gründete Abbado zur Förderung musikalischen Nachwuchses das European Community Youth Orchestra, das er auf vielen Tourneen leitete. 1981 wurde er künstlerischer Leiter des Chamber Orchestra of Europe, das sich aus den Mitgliedern des Jugendorchesters formierte. 1986 gründete er in Wien das Gustav-Mahler-Jugendorchester. Es folgten 1997 das Mahler Chamber Orchestra, 2003 das Lucerne Festival Orchestra und 2004 das Orchestra Mozart. Alle diese Klangkörper setzten sich aus Mitgliedern verschiedener weltweit renommierter Orchester zusammen.

2012 erschien sein Kindersachbuch “Meine Welt der Musik“, das 2013 als Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet wurde.

Literatur

  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon (OeML). Band 1: Abbado - Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002
  • Ludwig Finscher [Hg.]: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Personenteil 1: Aa – Bae. Kassel [u.a.]: Bärenreiter [u.a.] 1999
  • Klassik-Akzente: Claudio Abbado. URL: http://www.klassikakzente.de/claudio-abbado/home [Stand: 15.04.2015]
  • Deutsche Grammophon: Claudio Abbadio. URL: http://www.deutschegrammophon.com/de/artist/abbado/biography [Stand: 15.04.2015]


Claudio Abbado im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.