Elisabeth Schumann
Elisabeth Schumann, * 13. Juni 1888 Merseburg, † 25. April 1952 New York, Sängerin (lyrischer Sopran).
Biografie
Elisabeth Schumann war die Tochter von Alfred Schumann, einem Lehrer, Organisten und Dirigenten. Sie erhielt eine Gesangsausbildung in Berlin, unter anderem bei Valerie Zitelmann, Marie Dietrich und Mathilde Mallinger, Dresden (bei Natalie Haenisch) und Hamburg (bei Alma Schadow). Sie debütierte 1909 am Hamburger Opernhaus, wo sie bis 1919 blieb. 1914 bis 1915 sang sie auch an der Metropolitan Opera in New York, wo sie ihr Debüt als "Sophie" in Richard Strauss' "Der Rosenkavalier" gab. Trotz des Ersten Weltkriegs konnte sie im Mai 1915 nach Hamburg zurückkehren.
1919 debütierte sie an der Wiener Staatsoper, deren Mitglied sie wurde (1. September 1919 bis 13. März 1938). Sie sang alle Mozart- und Richard-Strauss-Partien, sang ab 1922 auch bei den Salzburger Festspielen (Despina, Susanne, Marzelline) und unternahm ausgedehnte Konzerttourneen, die sie an europäische Opernhäuser sowie in die USA und Südamerika, wo sie unter anderem von Richard Strauss am Klavier begleitet wurde, führten. 1928 wurde sie Österreichische Kammersängerin und 1937 Ehrenmitglied der Staatsoper. Zudem war sie die erste Frau, die Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker wurde.
Schumann war zunächst mit dem Architekten Walther Puritz verheiratet, nach ihrer Liaison mit Otto Klemperer erfolgte allerdings die Scheidung. 1938 wurde ein Berufsverbot über sie verhängt, ebenso wie über ihren zweiten Ehemann Carl Alwin, einem Dirigenten. Während sie nach England emigrierte, ging Alwin nach Mexiko. Mit ihrem dritten Ehemann Hans Krüger emigrierte sie in die USA, wo sie 1938 in die Fakultät des "Curtis Institute of Music" in Philadelphia aufgenommen wurde und wo sie bis 1947 Lehrerin war. 1944 wurde ihr die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen.
Im Herbst 1945 kehrte sie im Zuge einer Konzertreise nach Europa zurück. Sie plante zunächst, sich in England niederzulassen, starb allerdings eines plötzlichen Todes in New York.
Literatur
- Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 124
Elisabeth Schumann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Weblinks
- Wikipedia: Elisabeth Schumann [Stand: 22.11.2024]
- Orpheus Trust: Elisabeth Schumann [Stand: 22.11.2024]