Elsa Prochazka

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Prochazka, Elsa
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.Prof.Mag.arch.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35862
GNDGemeindsame Normdatei 119424460
Wikidata Q1311463
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. August 1948
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Architektin, Universitätsprofessorin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 5. Juni 1996, Übernahme: 21. Februar 1997)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 22. April 2004, Übernahme: 29. Oktober 2004)
  • Adolf Loos Preis (Verleihung: 1994)
  • Österreichischer Museumspreis (Verleihung: 1991)
  • Aluminium Architekturpreis (Verleihung: 2008)
  • Wiener Frauenpreis (Übernahme: 2013)


Elsa Prochazka, * 25. August 1948 Wien, Architektin, Universitätsprofessorin.

Biografie

Elsa Prochazka studierte von 1966 bis 1970 Architektur an der Technischen Universität Wien und ab 1970 an der Akademie der Bildenden Künste Wien in der Meisterklasse von Ernst Anton Plischke. Ihr Studium schloss sie 1973 mit dem Diplom ab.

Prochazka ist Ziviltechnikerin und hat ihr eigenes Architekturbüro in Wien. Unter ihren Arbeiten finden sich öffentliche Bauten, Wohn- und Betriebsbauten, städtebauliche Projekte, Ausstellungskonzeptionen und -design, die Neuaufstellung von Schausammlungen, Design- und Crossoverprojekte.

Von 1992 bis 1996 lehrte Elsa Prochazka als Universitätsprofessorin für Entwerfen im städtebaulichen Kontext an der Gesamthochschule Universität Kassel. Als Visiting Examiner war sie von 1998 bis 2001 am Department of Architecture des University College London tätig.

Besonders hervorzuheben aus dem Bereich der Lehre ist ihre Tätigkeit als Professorin an der Kunstuniversität Linz (2001 bis 2013). Mit den Studierenden der von ihr geschaffenen Studienrichtung "Raum und Designstrategien" konnte sie in den letzten Jahren mehrere spannende Projekte umsetzen, wie das 2005 verwirklichte Projekt des umgestalteten Donauschleppers "Negrelli". Die Student*innen veränderten das vormals als Schottertransporter verwendete Schiff nach ihren Vorstellungen und machten es zu einem Lebens- und Arbeitsraum für 60 Personen. Als temporäre Außenstelle der Universität schipperten sie mit der "Negrelli" von Linz ans Schwarze Meer und retour, um unterwegs mit Künstlerinnen und Künstlern, Architektinnen und Architekten sowie Kulturschaffenden in Kontakt zu treten und so einen Eindruck vom Leben in den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union zu gewinnen.

Ein weiteres Großprojekt war die Umsetzung einer neuen Corporate Identity für den Dachstein und seine Eishöhlen, an der sechzig Studentinnen und Studenten beteiligt waren. In diesem Projekt wurden neben Kuverts, Visitenkarten, Website, Logo und Schriftzug auch Architektur, Innenräume, Wanderwege, Wegweiser, Sehenswürdigkeiten, Kunstinstallationen, Geländer, Gondeln und Autobusse, aber auch Merchandising-Produkte gestaltet.

Prochazka zeichnet auch für die Gestaltung des Jüdischen Museums in Hohenems (Vorarlberg) verantwortlich, das 1991 mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet wurde. Für die nach ihren Entwürfen entstandene Buchhandlung Bibelwerk in Wien verlieh man ihr 1994 den Adolf Loos Staatspreis Design. Die Neuaufstellung der Schausammlung und Gestaltung des Cafés im Volkskundemuseum, Palais Schönborn (1992 bis 1994), sowie die Gestaltung des Arnold-Schönberg-Center im Palais Fanto, Wien, mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, Bibliothek, Archiv und Büro (1997 bis 1998) stammen ebenfalls von ihr.

1995 gestaltete Elsa Prochazka für die Stadt Wien die Musikergedenkstätten neu. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Betonung der Unaustauschbarkeit des Ortes, der somit wichtigstes "Exponat" ist, und Dokumenten, die sowohl mit der jeweiligen Musikerpersönlichkeit als auch mit diesem Ort in bedeutungsvollem Zusammenhang stehen.

Prochazkas Büro zeichnet verantwortlich für die Wiener Wohnbauten Margarete-Schütte-Lihotzky-Hof (1994/Projekt "Frauen-Werk-Stadt" mit Liselotte Peretti, Gisela Podreka, Franziska Ullmann), Donaufelderhof (1996), Monte Laa (2002 bis 2005), Attemsgasse 5 (2008/ARGE Elsa Prochazka mit Baumschlager & Eberle Wien ZT Gmbh), Im Donaufeld (2008 bis 11/ARGE Elsa Prochazka mit Baumschlager & Eberle Wien ZT Gmbh), Attemsgasse 31 (Baubeginn Oktober 2012) und Podhagskygasse (Baubeginn Jänner 2013/Bauträgerwettbewerb Kostengünstiges Wohnen, Wien Donaustadt − Siegerprojekt). Das Siegerprojekt des Bauträgerwettbewerbs für das Karrée St. Marx stammt ebenfalls aus ihrem Büro und wurde von 2006 bis 2010 realisiert.

An einigen Ausstellungen war Elsa Prochazka sowohl als Beiträgerin wie auch als Ausstellungsgestalterin beteiligt, wie zum Beispiel "Wiener Möbel" (Secession Wien, 1989), "13. Austrian Position" (V. Architektur-Biennale di Venezia, 1991), "Vienna Housing: Trends and Prototypes" (University of California, Los Angeles, 1994), "Die simulierte Stadt" (Videoanimation mit H. Seblatnig in Peking, Museum Zhejiang Hang Zhou, 1995), "Wiener Orte" (Berlin, 1996), "Architekturszene Österreich − Bauten. Kritik. Vermittlung" − Architektur im Ringturm (1999), "Stand der Dinge − Architektur, Stadterhaltung, Stadterneuerung, Orte der Erinnerung, Musikergedenkstätten" im Künstlerhaus (1999) sowie "Stand der Dinge, Wien, Städtebau" von der Wiener Planungswerkstatt (2000).

2003 gestaltete Prochazka die Bühne für "Don Juan kommt aus dem Krieg" (Ödön von Horváth) im Volkstheater Wien.

Elsa Prochazka ist Mitglied der Wiener Secession sowie des Künstlerhauses Wien. Sie war von 1996 bis 1999 Mitglied des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung in Wien. Auch im Architekturforum Oberösterreich arbeitete Prochazka mit. Seit dem Jahr 2002 ist sie für den Grundstücksbeirat Wien tätig.

Prochazka wurde 1997 mit dem Preis der Stadt Wien, 2004 mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und 2013 mit dem Wiener Frauenpreis in der Sparte Architektur ausgezeichnet.

Literatur


Elsa Prochazka im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks