Eric Pleskow

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Michael Häupl überreicht Eric Pleskow die Ehrenbürgerurkunde (2007)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pleskow, Eric
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Pleskoff, Erich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35706
GNDGemeindsame Normdatei 136725546
Wikidata Q87386
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. April 1924
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 1. Oktober 2019
SterbeortSterbeort Westport
BerufBeruf Filmproduzent
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Eric Pleskow.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Michael Häupl überreicht Eric Pleskow die Ehrenbürgerurkunde (2007)
  • 9., Porzellangasse 56 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 15. Dezember 2006, Übernahme: 26. Februar 2007)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 26. Juni 2000, Übernahme: 6. Oktober 2000)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 1999)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2009)


Eric Pleskow, * 24. April 1924 Wien, 1. Oktober 2019 Westport, Connecticut, Vereinigte Staaten, Filmproduzent, Präsident der Viennale.

Biografie

Eric Pleskow (geboren als Erich Pleskoff) kam am 24. April 1924 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Wien zur Welt. Die Familie emigrierte nach dem "Anschluss" und der "Arisierung" der elterlichen Wohnung 1938 in die USA. Um sich in New York das Ingenieursstudium zu finanzieren, nahm er verschiedene Gelegenheitsjobs an, darunter einen bei der Non-Theatrical Pictures Corporation, die hauptsächlich Dokumentarfilme herstellte. Durch einen glücklichen Zufall lernte er den Firmenchef kennen und man bildete ihn zum Cutter aus. 1943 wurde Eric Pleskow einberufen und aufgrund seiner Fremdsprachenkenntnisse der Abwehr zugeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er wieder nach Europa und führte Verhöre in Entnazifizierungsverfahren. 1945 wurde er Filmoffizier und war als solcher mit dem Wiederaufbau der "Bavaria Studios" beauftragt.

Dem Filmgeschäft blieb Pleskow danach treu. 1951 bewarb er sich bei "United Artists" für einen Job in der deutschen Niederlassung, wurde aber für die Auslandsabteilung in New York aufgenommen. Zunächst war er für den Verleih amerikanischer Filme in Europa und Südafrika zuständig und begann, erste Filme zu produzieren. Er arbeitete mit Billy Wilder, Francis Ford Coppola und Martin Scorsese, entdeckte Sylvester Stallone und Oliver Stone. 1973 wurde er Präsident von United Artists. Unter ihm gelang es dem Filmstudio, drei Jahre hintereinander den Oscar für den besten Film zu gewinnen (1975 für "Einer flog über das Kuckucksnest", 1976 für "Rocky" und 1977 für "Der Stadtneurotiker").

Im Jahr 1978 verließ Pleskow "United Artists" und gründete "Orion Pictures", deren Leitung er bis 1992 innehatte. Die größten Erfolge des Studios unter Pleskows Führung waren "Amadeus", "Der mit dem Wolf tanzt" und "Das Schweigen der Lämmer". Insgesamt wurden vierzehn Filme, die Pleskow produzierte, mit (mindestens) einem Oscar ausgezeichnet (darunter "West Side Story", "Das Urteil von Nürnberg", "Platoon").

Eric Pleskow hielt aber auch Kontakt mit europäischen Filmschaffenden. Er arbeitete etwa mit Federico Fellini, Pier Paolo Pasolini, Bernardo Bertolucci, Eric Rohmer und Sergio Leone. Unter anderem produzierte er "Der letzte Tango von Paris", der bei seinem Erscheinen 1972 einen Skandal auslöste, jetzt aber zu den Klassikern der Filmgeschichte zählt.

In seinen letzten Lebensjahren lebte Pleskow im US-Bundesstaat Connecticut und unterhielt einen weiteren Wohnsitz in Santa Monica. Er war bis zuletzt im Filmgeschäft aktiv. 2013 produzierte er beispielsweise den Streifen "Dial 9 for Love".

Eric Pleskow gehörte der vierköpfigen Jury des Filmfonds Wien an. Zu den Filmfonds-Sitzungen und zur Viennale, deren Präsidentschaft er 1998 übernahm, kehrte er immer wieder für einige Tage nach Wien zurück. Hier erhielt er 1971 auch das "Goldene Verdienstkreuz" und 2007 die Ehrenbürgerschaft.

Der Produzent wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielfacher Weise international gewürdigt. 2014 benannte man den Saal des Wiener Metro-Kinokulturzentrums nach dem Filmproduzenten.

2006 gestaltete die Schauspielerin Andrea Eckert die Dokumentation "I'm About Winning − Der Filmtycoon Eric Pleskow". 2009 kehrten Pleskow und Ari Rath, der ebenso wie Pleskow in der Porzellangasse aufgewachsen und von den Nationalsozialisten vertrieben worden war, für eine filmische Spurensuche an den Ort ihrer Kindheit zurück ("Die Porzellangassen-Buben", Regie: Lukas Stern).

Eric Pleskow wurde in den Vereinigten Staaten beerdigt. Das Grab seiner Eltern Rosa und Isai Pleskow auf dem Neuen Israelitischen Friedhof (Gruppe 15, Reihe 8, Nummer 27) in Wien wurde von der Gemeinde Wien ehrenhalber als historisches Grab gewidmet. Auch das Grab seines Großvaters Markus Weissbartl auf dem Neuen Israelitischen Friedhof (Gruppe 22, Reihe 28B, Nummer 17) wurde von der Gemeinde Wien ehrenhalber als historisches Grab gewidmet.

Literatur

Weblinks