Erni Mangold, * 26. Jänner 1927 Großweikersdorf, Schauspielerin.
Biografie
Erni Mangold kam am 26. Jänner 1927 als Erna (Ernestine) Goldmann auf die Welt. Ihr Vater arbeitete als Lehrer, ihre Mutter war eine begabte Pianistin, die ihre Ausbildung an der Musikhochschule abgebrochen hatte, um sich ganz dem Haushalt zu widmen. Schon als Jugendliche nahm das Mädchen Violinunterricht, 1938 übersiedelte die Familie nach Wien. Neben dem Gymnasium besuchte Erna Goldmann bereits mit 15 Jahren – von ihrem Vater gefördert – die Schauspielschule Krauss. Ihr Debüt hatte sie am Wiener Renaissancetheater. 1944 erhielt sie ein Engagement für eine kleine Rolle im "Lumpazivagabundus" bei den Salzburger Festspielen, doch wurden aufgrund des Krieges alle Vorstellungen abgesagt. Kurz darauf, 1945, begann sie ein Philosophiestudium an der Universität Wien, das sie aber zugunsten der Schauspielerei bald wieder aufgab. Zu ihrem Freundeskreis zählten damals unter anderen Michael Kehlmann und Helmut Qualtinger.
1946 bis 1956 spielte sie im Theater in der Josefstadt und änderte ihren Namen von Goldmann in Mangold. Unter Gustaf Gründgens ging sie 1956 für acht Jahre ans Hamburger Schauspielhaus, danach stand sie im Düsseldorfer Schauspielhaus unter Karlheinz Stroux auf der Bühne. Zwischen 1965 und 1972 folgten weitere Engagements in Wien und Deutschland, bevor Mangold Lehrtätigkeiten am Salzburger Mozarteum (1972), an der Theaterschule Krauss (1972–1974) sowie an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst (ab 1974) – hier war sie zwischen 1984 und 1995 als ordentliche Hochschulprofessorin tätig – aufnahm. Neben ihrer Lehrtätigkeit trat Erni Mangold als Bühnen-, Film- und Fernsehschauspielerin auf, etwa im Schauspielhaus Wien, im Wiener Volkstheater und im Theater in der Josefstadt.
Mangold war in über 100 Filmen und TV-Produktionen zu sehen. Besondere Bekanntheit erlangte sie in dem Film "Hanussen" (1955) von O. W. Fischer mit ihrer Rolle als Geliebte des Sehers . Auch in vielen populären TV-Serien wie "Kottan ermittelt", "Kommissar Rex", "Kaisermühlen Blues" oder "Der Bulle von Tölz" stand sie vor der Kamera.
2017 nahm die Schauspielerin in den Kammerspielen mit ihrem Auftritt in "Harold und Maude" Abschied von der Theaterbühne, arbeitet aber nach wie vor für Film und Fernsehen.
Erna Mangold war von 1958 bis 1978 mit dem Schauspieler Heinz Reincke verheiratet.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus/Sammlung Josef Treitl: Erni Mangold [Sign.: JT-618]
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Erni Mangold [Sign.: TP-031752]
Literatur
- Erni Mangold: Lassen sie mich in Ruhe. Erinnerungen. Aufgezeichnet mit Doris Priesching. Wien: Amalthea 2011
- Akademie des österreichischen Films: Österreichischer Filmpreis 2015 [Stand: 08.06.2021]
- Ö1: Gedanken. Erni Mangold, Schauspielerin [Stand: 08.06.2021]
Literatur von und über Erni Mangold finden Sie im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
