Ernestine Soucek

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Soucek, Ernestine
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Glaser, Ernestine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  371174
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. Oktober 1892
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 1987
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Hilfsarbeiterin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) SDAP
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 21.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  5. Februar 1987
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe P, Reihe 18, Nummer 6

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernestine Soucek, * 2. Oktober 1892 Wien, † 1987 Wien, Hilfsarbeiterin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Ernestine Soucek wurde als Ernestine Glaser in Wien geboren und war seit ihrer Kindheit an einem Lungenleiden erkrankt. Ihr Vater war Maurer. Ab 1908 war Soucek in verschiedenen Industriebetrieben als Hilfsarbeiterin beschäftigt. 1920 heiratete sie Hugo Soucek († 1953). Im gleichen Jahr kam der gemeinsame Sohn auf die Welt, der im Zweiten Weltkrieg kämpfte und bei Stalingrad als vermisst gilt. Ebenfalls 1920 trat Ernestine Soucek der Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) bei, dessen Mitglied sie bis zu deren Verbot 1934 war.

Während der NS-Zeit engagierte sich Ernestine Soucek im kommunistischen Widerstand. Über ihren Sohn, der Mitglied im illegalen Kommunistischen Jugendverband Österreichs (KJVÖ) war, kam sie in Kontakt mit anderen Mitgliedern und wurde Teil der Widerstandsgruppe Soldatenrat. Sie stellte etwa ihre Wohnung für die Erzeugung von kommunistischen Drucksorten zur Verfügung.

Ernestine Soucek wurde am 7. Juni 1943 von der Gestapo verhaftet. Am 23. September des gleichen Jahres wurde gegen sie und fünf andere Mitglieder der Gruppe Soldatenrat (Ernestine Diwisch, Friedrich Muzyka (1921–1944), Alfred Rabofsky (1919–1944), Sophie Vitek und Anna Wala) Anklage wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung" erhoben. Souceks Urteil wurde am 8. Februar 1944 verkündet und lautete acht Jahre Zuchthaus wegen "Beihilfe zum Hochverrat". Damit war sie eine der wenigen festgenommenen Mitglieder der Gruppe Soldatenrat, die nicht zum Tode verurteilt wurden. Soucek war zunächst in Krems inhaftiert, später im Zuchthaus Waldheim in Schlesien. Dort wurde sie am 16. Mai 1945 durch alliierte Truppen befreit.

Ernestine Soucek vermachte ihren Nachlass dem Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus (zu Handen Rosa Jochmanns). Er wird heute im Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung (Nachlass Rosa Jochmann) aufbewahrt. Soucek verstarb 1987 in Wien und wurde am Neustifter Friedhof beigesetzt.

Quellen

Literatur

Weblinks