Ernst Rüdiger Starhemberg (Fürst)

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Ernst Rüdiger Starhemberg
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Starhemberg, Ernst Rüdiger
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Fürst
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  32076
GNDGemeindsame Normdatei 118752804
Wikidata Q78664
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Mai 1899
GeburtsortOrt der Geburt Eferding, Oberösterreich 4092326-5
SterbedatumSterbedatum 15. März 1956
SterbeortSterbeort Schruns, Vorarlberg 4279133-9
BerufBeruf Politiker, Heimwehrführer, Offizier
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Heimatblock, Christlichsoziale Partei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird Februarkämpfe
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.08.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Pfarrkirche Eferding
Grabstelle
BildnameName des Bildes Ernstruedigerstarhemberg.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ernst Rüdiger Starhemberg
  • 1., Wallnerstraße 9 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst Rüdiger Starhemberg (Fürst), * 10. Mai 1899 Eferding, Oberösterreich, † 15. März 1956 Schruns, Vorarlberg (Pfarrkirche Eferding, Oberösterreich), Politiker, Heimwehrführer.

Biografie

Ernst Rüdiger Starhemberg war der Sohn von Fanny Gräfin Larisch von Moennich und Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg. Er war mit Maria Elisabeth Gräfin Salm-Reifferscheidt verheiratet (Hochzeit 1928). Nach der Scheidung heiratete er 1937 seine zweite Ehefrau Nora Gregor.

Starhemberg kämpfte 1921 als Mitglied des Freikorps "Oberland" in Oberschlesien, nahm am 9. November 1923 an Adolf Hitlers Marsch auf die Feldherrenhalle in München teil, schloss sich in Österreich der Heimwehr an und wurde 1929 deren Führer in Oberösterreich und von 1930 bis 1936 Bundesführer der Heimwehr (aus der sich der den Christlichsozialen nahestehende Flügel unter Emil Fey abspaltete; Zerwürfnis mit den Nationalsozialisten). 1930 war er einige Monate hindurch auch Innenminister und im November Abgeordneter zum Nationalrat (Zurücklegung des Mandats nach 66 Tagen, nachdem er zwei überhebliche Reden gegen den Parlamentarismus gehalten hatte). Für Aufbau und Ausrüstung der Heimwehr ("Starhemberg-Jäger") verwendete er einen Großteil des 1927 ererbten Vermögens und geriet dadurch in finanzielle Schwierigkeiten (Ausgleich 1932).

Nach der Ausschaltung des Parlaments (1933) wandte er sich in radikaler Form gegen das sozialdemokratische Wien und forderte in immer schärferer Form die Entmachtung der sozialdemokratischen Stadtregierung. Starhemberg unterstützte den ständestaatlichen Kurs von Engelbert Dollfuß, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. 1933/1934 war er stellvertretender Führer der Vaterländischen Front. Nach Dollfuß' Ermordung war Starhemberg von Juli 1934 bis Mai 1936 Bundesführer der Vaterländischen Front und Vizekanzler. Da er eine enge politische Anlehnung an das faschistische Italien vertrat und Mussolini die Heimwehr reichlich mit Geld und Waffen unterstützte, wurde er (wobei die Rivalität mit Fey eine nicht unwesentliche Rolle spielte), von Bundeskanzler Schuschnigg zur Demission gezwungen (Verbot der Heimwehr) und ging 1937 in die Emigration (zunächst in die Schweiz, 1940 nach Frankreich [wo er in die Armee eintrat] und von 1942 bis 1945 nach Südamerika). Sein Vermögen wurde 1938 von den Nationalsozialisten enteignet (die Rückstellung wurde 1947 eingeleitet und nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes 1954 abgeschlossen).

Starhemberg veröffentlichte "Between Hitler and Mussolini" (1942). Seine Rückkehr (1952) führte zu Protesten seitens der SPÖ. Starhembergs Memoiren (eingeleitet von Heinrich Drimmel) erschienen 1971. Er wohnte in der 1., Wallnerstraße 9.

Werke (Auswahl)

  • Between Hitler and Mussolini. Memoirs of Ernst Rüdiger Starhemberg. London: Hodder and Stoughton 1942
  • Memoiren. Mit einer Einleitung von Heinrich Drimmel. Wien: Amalthea 1971

Video

Österreich hört seine Führer (1934), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 022 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Bernhard Hachleitner / Alfred Pfoser / Katharina Prager / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 2023
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975, S. 2732 f.
  • Martina Berhel / Marcus Langer: Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg - ein Politiker im Spannungsfeld seiner Zeit. In: Festschrift 60 Jahre Katholisch-Österreichische Landsmannschaft Starhemberg 1933-1993. Wien: 1993, S. 25 ff.
  • Ludwig Jedlicka: Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg und die politische Entwicklung in Österreich im Frühjahr 1938. In: ders.: Vom alten zum neuen Österreich. Fallstudien zur österreichischen Zeitgeschichte 1900-1975. St. Pölten: Niederösterreichisches Pressehaus 1975


Ernst Rüdiger Starhemberg im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks