Emil Fey

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Emil Fey (1934)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Fey, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18417
GNDGemeindsame Normdatei 123555426
Wikidata Q79114
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. März 1886
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 16. März 1938
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Politiker, Offizier
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Heimwehr, Christlichsoziale Partei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Heimwehr, Ständestaat, Austrofaschismus, Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.08.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 17 C, Reihe 1, Nummer 10
BildnameName des Bildes Emilfey.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Emil Fey (1934)
  • 3., Reisnerstraße 21 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Emil Fey, * 23. März 1886 Wien, † 16. März 1938 Wien, Politiker, Offizier (Major).

Biografie

Emil Fey war ab 1908 Berufsoffizier und wurde 1916 mit dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet (viermal schwer verwundet). Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wandte sich Fey politischen Aufgaben zu, vorerst in der Frontkämpfervereinigung, später in der Wiener Heimatschutzbewegung. Er gab die "Österreichische Wehrzeitung" heraus, wurde Direktor des Militärkasinos und gründete 1923 die Deutschmeister-Heimwehr, dann den Wiener Kriegerbund. 1926 wurde er Präsident des Wiener Kameradschafts- und Kriegerbunds und gründete 1927 die Wiener Heimwehr. 1930 schloss er, seit langem führend in der Christlichsozialen Partei tätig, die von ihm geführte Heimwehr mit den Christlichsozialen unter dem Namen "Christlichsoziale Partei und Heimwehr" zusammen und wurde Heimwehrlandesführer von Wien. Von 17. Oktober 1932 bis 10. Mai 1933 war Fey Staatssekretär für öffentliche Sicherheit, anschließend bis 21. September Bundesminister für öffentliche Sicherheit. Nach der sogenannten "Radiokrise" avancierte er am 21. September 1933 zum Vizekanzler ohne Portefeuille (bis 1. Mai 1934).

Während der Februarkämpfe 1934 spielte er eine maßgebende Rolle; eine von der Heimwehr eroberte Meidlinger Gemeindewohnhausanlage wurde von seinen Anhängern mit der Aufschrift "Emil-Fey-Hof" versehen (Feyhof). Von 11. bis 25. Juli 1934 war Fey Bundesminister ohne Geschäftsbereich, vom 30. Juli 1934 bis 17. Oktober 1935 Bundesminister für Inneres (zugleich Generalstaatskommissär für außerordentliche Maßnahmen zur Bekämpfung staats- und regierungsfeindlichen Bestrebungen in der Privatwirtschaft); ab diesem Zeitpunkt schloss er sich politisch eng an Ernst Rüdiger von Starhemberg an, mit dem er bis dahin rivalisiert hatte. Feys Rolle während des Juliputsches und bei der Ermordung Dollfuß' ist ungeklärt und umstritten. Im Kabinett Schuschnigg war Fey Generalstaatskommissär. Am 17. Oktober 1935 schied er aus der Regierung aus, im Oktober 1936 erfolgte der Ausschluss aus der Heimwehr. Ab 7. November 1935 war er Präsident der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft.

Emil Fey begang am 16. März 1938 in seiner Wohnung in der 3., Reisnerstraße 21 Suizid, nachdem er seine Ehefrau Malvine Méttelét (* 28. September 1891, † 16. März 1938) und seinen Sohn Herbert erschossen hatte.

Quellen

Literatur

  • Bernhard Hachleitner / Alfred Pfoser / Katharina Prager / Werner Michael Schwarz [Hg.]: Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934. Salzburg / Wien: Residenz Verlag 2023
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Irmgard Bärnthaler: Die Vaterländische Front. Geschichte und Organisation. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1971, Register
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Karl Kosik: Österreich 1918–1934. Wien: Selbstverlag 1935, S. 113
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 55
  • Franz Oswald: Die Stellung von Major a. D. Emil Fey in der Politik der Ersten Republik und des Ständestaates. Diss. Univ. Wien. Wien: 1964
  • Anton Pelinka: Stand oder Klasse? Die christliche Arbeiterbewegung Österreichs 1933 bis 1938. Wien [u.a.]: Europa-Verlag 1972, Register
  • Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
  • Protokolle des Ministerrates der Ersten Republik 1918-1938. Veröffentlichung der Österreichischen Gesellschaft für Historische Quellenstudien, hg. von Gertrude Enderle-Burcel. Abteilung 9: Kabinett Dr. Kurt Schuschnigg, Band 1: 30. Juli 1934 bis 26. Oktober 1934. Wien: Verlag Österreich 1988, S. 547
  • Ernst Rüdiger Starhemberg: Memoiren. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1971, besonders S. 81 ff., S. 185 ff., S. 333
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972


Emil Fey im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks