Reisnerstraße
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 11' 58.26" N, 16° 23' 2.03" E zur Karte im Wien Kulturgut
Reisnerstraße (3.).
1832 Untere Reisnerstraße (Glacis bis Rabengasse-Beatrixgasse) und Obere Reisnerstraße (bis Grasgasse-Neulinggasse), Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts Verlängerung bis zum Rennweg, benannt (1862) nach dem Reisnerhof (Heinrich Reisner).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Landstraße (1872 Gassenverlängerung)
- ab 1872: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-27 und gerade ONr. 2-36: Pfarre Landstraße; Rest: Pfarre St. Karl
- ab 1900: ungerade ONr. 1-37 und gerade ONr. 2-36: Pfarre Landstraße; Rest: Pfarre St. Karl
- ab 1906: ungerade ONr. 1-35 und gerade ONr. 2-34: Pfarre Landstraße; Rest: Pfarre St. Karl
Gebäude
- Nummer 2 (Am Heumarkt 5): "Zum Kaiser von Österreich", erbaut 1826 von Josef Klee (spätbiedermeierliches Miethaus mit Pawlatschenhof).
- Nummer 3: Reisnerhof.
- Nummer 7: Wilhelm-Tell-Hof.
- Nummer 9: Geburtshaus von Bruno Granichstaedten
- Nummer 10: Im Wiener Assanierungsfonds 1935/36 nach einem Entwurf von Hermann Stiegholzer erbaut.
- Nummer 16: Hier wohnte vor dem Ersten Weltkrieg der Chefredakteur der Neuen Freien Presse, Dr. Ernst Martin Benedikt, Sohn des Moriz Benedikt. An der Fassade dreiteilige Mosaik "Morgen, Mittag, Abend" von Leopold Schmid.
- Nummer 21: In diesem Haus verübte am 16. März 1938 Emil Fey Selbstmord, nachdem er seine Gattin Malvine und seinen Sohn Herbert erschossen hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnte hier Hans Jaray.
- Nummer 27: Hier wohnte ab 1951 Josef Krips.
- Nummer 35: Hier wohnte ab 1926 Ludwig Adamovich.
- Nummer 47: ehemaliges Nassaupalais.
- Nummer 41: Wohnhaus von Robert Danneberg.
- Nummer 40 (Strohgasse 14B): Bürogebäude der Britischen Botschaft (erbaut 1913/1914 nach Plänen von Ernst Epstein); monumental-kubistisches, fünfgeschossiges Bau in neoklassizistischen Formen.
- Nummer 48: Koreanische Botschaft (erbaut 1881 nach Plänen von Viktor Luntz und Baumeister Oskar Laske der Ältere).
- Nummer 50: ehemaliges Seybelpalais.
- Nummer 51: Finnische Botschaft (erbaut 1873 von Wilhelm Fraenkel in Neorenaissanceformen; er baute auch das Doppelhaus Nummer 55-57).
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1. - 12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 129
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993 , S. 124 f.
- Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 50 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 123 ff.
- Karl Hauer: Gedanken zur Reisnerstraße. In: Nachrichten Bezirksmuseum Landstraße. Wien: Bezirksmuseum 1982 - lfd. Heft 1,1996, S. 7 f.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 139 f.