Eugen Fassbender
Eugen Fassbender, * 28. Mai 1854 Penzing 120, † 3. April 1923 Wien, Architekt, Stadtplaner; Sohn des k. k. Rittmeisters Georg Fassbender und dessen Gattin Rosalia Edle von Frölichsthal.
Nach Studium an der Technischen Hochschule Wien (1875-1880 bei Carl König und Heinrich Ferstel) und Absolvierung der Akademie der bildenden Künste (bei Friedrich Schmidt) wandte sich Fassbender städtebaulichen Aufgaben zu (beispielsweise in Baden; Vorschläge für die Regulierung des Josefsplatzes und die Ausgestaltung des Pfarrplatzes). Beim Wettbewerb für einen Generalregulierungsplan in Wien errang er 1893 den zweiten Preis; 1898 schlug er die Schaffung eines „Volksrings" vor, der an der Peripherie ein hochwertiges Luftreservoir bilden sollte (1905 durch die Schaffung des Wald- und Wiesengürtels in anderer Art verwirklicht); Fassbender entwarf das Gebäude der k.k. Telefonzentrale (6, Lehárgasse); in Baden errichtete er (gemeinsam mit Maximilian Katscher) das Kurhaus und restaurierte die gotische Stadtpfarrkirche. 1905-1908 lieferte er mit dem Generalregulierungsplan von Villach seine ausgereifteste Arbeit; 1912 veröffentlichte er „Grundzüge der modernen Städtebaukunde" (ein Lehrbuch des Städtebaues in Österreich). Fassbendergasse.
Quellen
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow Band 2/1 1893 ff.
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Rudolf Wurzer: Eugen Fassbender. In: Handwörterbuch der Raumforschung und Raumordnung. Band 1: A-H. Hannover: Jänecke 1970
- Rudolf Wurzer. Eugen G. B. Faßbenders Beitrag zur Entwicklung der Stadtplanung in Österreich. In: Berichte zur Landesforschung und Landesplanung. Wien: Springer, Band 7.1963, S. 1 ff.
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1,1905, S. 76, S. 151, S. 155
- Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 66, S. 109, S. 112
- Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 121, S. 162
- Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 277, Anmerkung 50
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 16
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4: Alois Kieslinger / Elfriede Mejchar: Die Steine der Wiener Ringstraße. Ihre technische und künstlerische Bedeutung. Wiesbaden: Steiner 1972, S. 581
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11: Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. Mit einem Katalog technischer Bauten und Anlagen in der Ringstraßenzone. Wiesbaden: Steiner 1979, S. 422