Fanny Starhemberg
Franziska (Fanny) Starhemberg, * 24. Oktober 1875 Wien, † 27. April 1943 Bad Darkau (Karvinà, Tschechien), Politikerin, Vereinsfunktionärin.
Biografie
Franziska Starhemberg wurde als Gräfin Larisch von Moennich geboren und wuchs früh verwaist unter der Vormundschaft ihres Onkels Ferdinand Deym Graf von Střitež auf. Bereits als Jugendliche nahm sie am Hofleben teil. 1898 heiratete sie den Großgrundbesitzer Fürst Ernst Rüdiger von Starhemberg, den sie mit Hilfe ihres Erbes finanziell unterstützte.
Nach der Geburt ihrer Kinder, unter diesen der spätere Heimwehr-Führer [[Ernst Rüdiger Starhemberg (Fürst)|Ernst Rüdiger Starhemberg), widmete sie sich karitativen Tätigkeiten. So initiierte sie eine Sammlung für den Neubau eines Kinderspitals in Linzund engagierte sich im Frauenhilfsverein vom Roten Kreuz in Oberösterreich, zu dessen Präsidentin sie 1916 avancierte. 1921 war sie Delegierte auf dem Weltkongress des Roten Kreuzes in Genf. Während des Ersten Weltkriegs stellte sie Grundbesitz in Linz und Eferding für die Betreuung verwundeter Soldaten zur Verfügung.
Ihr politisches Engagement begann 1914 als Leiterin der von ihr gegründeten Katholischen Frauenorganisation von Oberösterreich. Ab 1925 fungierte sie als Präsidentin der österreichischen Frauenorganisation. Von 1919 bis 1934 gehörte sie der Landesparteileitung der Christlichsozialen in Oberösterreich an, ebenso war sie stellvertretende Vorsitzende der Reichsparteileitung der Christlichsozialen Partei, wo sie als Unterstützerin von Ignaz Seipel galt. Von 1920 bis 1931 vertrat sie Oberösterreich im Bundesrat.
Nach der Ausschaltung der Demokratie wurde sie von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß zur Leiterin des Frauenreferats in der Vaterländischen Front bestimmt. Nach dem "Anschluss" 1938 kurzfristig verhaftet, zog sie sich nach Schlesien zurück, wo sie ihren Lebensabend verbrachte.
Literatur
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Band 13 (Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2010), S. 103-104