Fanny von Pelzeln
Fanny von Pelzeln, * 6. Dezember 1826 Wien, † 12. August 1904 Wien, Schriftstellerin.
Biografie
Frühe Jahre
Die Tochter des Appellationsgerichtsrats Josef Edler von Pelzeln und dessen Ehefrau Karoline (Lotte) Pichler war die ältere Schwester von Marie von Pelzeln. Ursprünglich stammte die Familie aus Böhmen. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wurde von Pelzeln gemeinsam mit ihrer Schwester Maria im Haus ihrer Großmutter, der Altwiener Schriftstellerin Caroline Pichler, aufgezogen. Hier verkehrten bekannte Schriftsteller wie Ernst von Feuchtersleben, Auguste von Littrow, Anton Pannasch und Johann Ladislaus Pyrker, die allesamt Einfluss auf die Pelzeln-Schwestern ausübten. Schon in ihrer Jugend begann sich Fanny von Pelzen für das Schreiben zu begeistern.
Werk und Schaffen
Zunächst verfolgte Fanny von Pelzeln nicht das Ziel, Schriftstellerin zu werden. Erst 1862 begann sie mit ersten Prosaveröffentlichungen in katholischen Almanachen, Jahrbüchern, Zeitschriften und Zeitungen. Besonders mit Beiträgen in den Zeitschriften "Das Vaterland“, "Kölner Volksbote“ und dem von Joseph Alexander von Helfert herausgegebenen "Österreichischen Jahrbuch“ hatte sie große Erfolge. Die meisten ihrer Werke veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Henriette Franz. Zu ihren bekanntesten Schriften zählen "Das Erbe vom Weidenhof“ (1884) und "Aus Karoline Pichlers letzten Lebensjahren“ (1899). Fanny von Pelzeln gehörte ab dem Gründungsjahr 1885 dem Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien an und war 1897 die erste (und möglicherweise einzige) Bezieherin einer Pension aus dem Pensionsfonds des Vereins.
Ableben und Nachwirken
Trotz der relativ späten Veröffentlichungen ihrer Schriften etablierte sich Fanny von Pelzen noch zu Lebzeiten als eine vielgelesene und geschätzte Wiener Autorin. Im Jahr 1904 verstarb sie im Alter von 78 Jahren in ihrer Sommerwohnung in der Rudolfinergasse 5 in Döbling und wurde am Döblinger Friedhof beigesetzt.
Im Nachlass Caroline von Pichler - Fanny von Pelzeln, der in der Wienbibliothek im Rathaus verwahrt wird, finden sich einige Lebensdokumente, Tagebücher und Werke der Schriftstellerin sowie Korrespondenzen von und an Fanny von Pelzeln.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus: Nachlass Caroline von Pichler - Fanny von Pelzeln
- Wienbibliothek Digital: Fanny von Pelzeln
- ANNO: Todesmeldung von Fanny von Pelzeln. In: Das Vaterland, 17.08.2023, S. 5
Literatur
- Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015, S. 115
- Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 2. Berlin 1898, S. 121 [Stand: 22.08.2023]
- Allgemeine Deutsche Biographie: Fanny von Pelzeln [Stand: 22.08.2023]
- Austria-Forum: Fanny von Pelzeln [Stand: 22.08.2023]
Fanny von Pelzeln im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.