Ferdinand Nagl
Ferdinand Nagl, * 19. Juni 1891 St. Pölten, † 30. Juni 1977 Türnitz, Jurist, Politiker.
Biografie
Seit dem Jahr 1920 im Christlich Sozialen Volksverband tätig, war Ferdinand Nagl vom 14. Mai 1922 bis zum 24. April 1927 Gemeinderat der Stadtgemeinde St. Pölten und nach seinem Umzug nach Korneuburg von 1931 bis 1933 Gemeinderat der Stadtgemeinde Korneuburg. Am 15. Juli legte er sein Mandat wegen seiner bevorstehenden Übersiedlung nach Wien nieder.
In Wien lebte Ferdinand Nagl in Ottakring, wo er sehr bald mit den dort aktiven Mitgliedern der Christlichen Arbeiterbewegung in Kontakt kam. Zu deren Exponenten gehörten unter anderem Leopold Kunschak und Karl Lugmayer. Am 27. April 1945 wurde er auf Vorschlag der ÖVP von Karl Renner in die mit Zustimmung der Sowjetunion gebildete, erste Nachkriegsregierung aufgenommen. Nagl wurde einer von drei Unterstaatssekretären in dem vom parteilosen Josef Gerö geleiteten Staatsamt für Justiz.
1946 wurde er zum leitenden ersten Staatsanwalt und 1954 zum Ersten Oberstaatsanwalt in Wien ernannt, eine Funktion, die er bis zu seiner Pensionierung am 1. Jänner 1956 innehatte.
Von 1949 bis zu seinem Tod 1977 stand er dem Österreichischen Touristenverein als Zentralobmann vor. Von 1956 bis 1975 war er auch Obmann der Österreichischen Bergsteigervereinigung, einem Dachverband von damals 34 Bergsportvereinen. Darüber hinaus fungierte er über 10 Jahre lang als Vorstandsmitglied (Kassier) des Verbands Alpiner Vereine Österreichs.