Franz Kralicek

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Franz Kralicek
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kralicek, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  47433
GNDGemeindsame Normdatei 142376787
Wikidata Q47466588
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Jänner 1907
GeburtsortOrt der Geburt Brünn
SterbedatumSterbedatum 13. Juli 1943
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Maler, Graphiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 64 Reihe 9 Nummer 20
BildnameName des Bildes FranzKralicek.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Franz Kralicek

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Kralicek, *6. Jänner 1907 Brünn; † 13. Juli 1943 Wien, Gebrauchsgrafiker und Freskomaler.

Biographie

Nach Absolvierung der Brünner Volks- und Bürgerschule besuchte Kralicek die Abteilung für Reproduktionsverfahren an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Anschließend wechselte er im Herbst 1929 an die Staatliche Kunstgewerbeschule, wo er sich in der Fachklasse für Malerei bei Bertold Löffler auf Plakatgestaltung spezialisierte. So nahm die Klasse an bis zu 40 Plakat-Wettbewerben jährlich teil und führte zudem Arbeiten für 54 in- und ausländische Firmen aus. Gleichzeitig absolvierte Kralicek in dieser Zeit auch Aktzeichenkurse bei Reinhold Klaus und Albert Paris Gütersloh. Am 9. Mai 1934 trat er aus der Kunstgewerbeschule aus und unternahm eine dreimonatige Studienreise nach Griechenland und in die Türkei.

Von 1934 bis 1938 besuchte Kralicek die Meisterklasse bei Ferdinand Andri an der Akademie der bildenden Künste. Dort wurde er für sein künstlerisches Schaffen 1936 und 1937 mit der "Belobigenden Anerkennung" (einem Schulpreis in Form einer Urkunde) ausgezeichnet. Im Frühjahr 1937 führte er im Namen der Akademie bei einer studentischen Kunst-Ausstellung in Neapel auch die Fresken und Sgraffiti aus. Während Kralicek bereits ab 1. September 1938 bei der "Gemeinschaft bildender Künstler“ und der "Reichskulturkammer“ Mitglied war, erhielt er erst am 2. Jänner 1940 offiziell das Meisterschulzeugnis.

Nach seiner Ausbildung war Kralicek zunächst als freischaffender Grafiker und Freskomaler tätig. Sein erstes größeres Werk war das Sgraffito "Adel der Arbeit“ auf der Hausfassade in der Operngasse 24 in Wien. Auch die Fresken in der Pfarrkirche Breitstetten im Marchfeld, die er 1937 anfertigte sind heute noch vorhanden und wurden 2013 restauriert. 1939 nahm Kralicek an einer Ausschreibung zur Gestaltung der Glasfenster im großen Sitzungssaal des Wiener Rathauses teil, welche jedoch Robert Aigner gewann.

Bei seiner weiteren Arbeit für die Wiener Messe lernte er im Jahr 1937 Elisabeth Benedikt kennen, welche er im Frühjahr 1943 heiratete. Zusammen eröffneten sie das Atelier "Krali – Benedikt“ in der Rathausstraße 3/5, welches vor allem in der Zeit zwischen 1938 und 1941 unzählige Drucksorten für den Tourismusverband Niederdonau und Wien, sowie diverser NS-Dienststellen kreierte. Nebenbei arbeitete Franz Kralicek 1938 bis 1939 als Assistent bei Paul Kirnig an der Kunstgewerbeschule, wo er die Werkstätte für Druckverfahren sowie für Freskomalerei betreute. 1941 übernahm er die Fachklasse für Gebrauchs-, Illustrations- und Modegraphik, musste seine Lehrtätigkeit allerdings wegen seines Einzugs zur Wehrmacht unterbrechen.

Während seiner Stationierung in Hainburg erhielt er den Auftrag, den Speisesaal der dortigen Kaserne mit Fresken auszugestalten. Es folgten Ausschmückungen weiterer Speisesäle in den Kasernen Eisenstadt und dem Wiener Arsenal, sowie des Pferdestalls in Znaim. Auch am Zeichenwettbewerb der Wehrmacht nahm Kralicek teil und gewann für seine Malereien zu den Themen "Front und Heimat“, "Krieg und Kunst“ und "Der junge Bauer im Osten“ jeweils den 1. Preis und für das Bild "Gebirgsjäger“ den 2. Preis in der Kategorie Zeichnen.

Für die Ausführung seines bekanntesten Werkes, der Bemalung des Eisernen Vorhanges des Opernhauses der Stadt Wien, dessen Wettbewerb er 1941 gewonnen hatte, wurde Kralicek im Sommer 1943 von der Wehrmacht temporär freigestellt. Doch just an dem Tag, an dem er mit den Arbeiten beginnen wollte, starb Franz Kralicek im Alter von 36 Jahren am 13. Juli 1943 infolge eines Herzinfarktes. Der Vorhang wurde schließlich von Rudolf Holzinger, Max Frey und Günther Baszel finalisiert. Der Vorhang zeigte 26 Figuren sowie das Wagner-Zitat "Ehrt eure deutschen Meister“.

Kraliceks Nachlass befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Literatur

  • Saur Allgemeines Künstler-Lexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Begründet von Günter Meißner, hg. von Andreas Beyer. Band 5. Berlin: de Gruyter / München: Saur 2000, S. 685
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Band 2: G-K. Wien: Selbstverlag 1986, S. 172
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Band 3. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1956, S. 110
  • Bemalung der Glasfenster im Rathaus. In: Neues Wiener Tagblatt, 30. Juli 1939. S. 14.
  • Franz Kralicek gestorben. In: Österreichisches Volksblatt, 18. Juli 1943. S. 6.
  • Wiens modernster und schönster „Eiserner“. In: Znaimer Tagblatt, 12. August 1943. S. 3.


Franz Kralicek im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.