Franz Rienössl
Franz Rienössl, * 4. Juli 1853 Wien, † 1. April 1915 Wien, Offizier, Hausbesitzer, Politiker.
Biografie
Franz Rienössl war des Sohn eines Gastwirts und Hausbesitzers. Er besuchte nach der Volks- und der Realschule von 1869 bis 1872 die Handelsakademie in Wien. Zunächst arbeitete er als Bankangestellter und diente von 1882 bis 1899 als aktiver Offizier in der österreichisch-ungarischen Armee (21. Jägerbataillon, 65. Infanterieregiment, 6. Landwehrbataillon). Im Rang eines Oberleutnants zog er sich als Realitätenbesitzer ins Privatleben zurück.
Das politische Engagement Rienössls im Rahmen der Christlichsozialen Partei begann 1896, als er in die Bezirksvertretung von Wieden gewählt wurde. Bereits im Juni des folgenden Jahres avancierte er zum Bezirksvorsteher des 4. Bezirks und blieb in dieser Funktion bis zu seinem Tod 1915. Besonders engagierte er sich für die Regulierung des Karlsplatzes, den Bau des Elektrotechnischen Instituts der Technischen Hochschule und den Bau von Schulen wie in der Waltergasse oder in der Schellinggasse. Auch die Abklärung der weiteren Nutzung des Freihauses, die Neugestaltung des Naschmarkts sowie die Anlage oder die Erweiterung von Parkanlagen im dicht verbauten Bezirk gehen auf seine Initiative zurück.
Darüber hinaus gehörte der Politiker von 1902 bis 1915 dem Niederösterreichischen Landtag an und vertrat Wieden in den Jahren 1907 bis 1915 im Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrates. Er war im Vorstand verschiedener auf dem Sozial- und Gesundheitssektor tätigen Vereine.
Literatur
- Bezirksvorsteher Franz Rienößl †. In: Reichspost, 03.04.1915
- Bezirksvorsteher Franz Rienößl †. In: Reichspost, 04.05.1915
- Bezirksvorsteher Rienößl †. In: Neues Wiener Tagblatt, 01.04.1915
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch. 1907-1913. XI. Legislaturperiode (XVIII. Session). Wien/Leipzig: Wiener Verlag 1907, S. 119
Franz Rienössl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.