Franz Schmidt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schmidt, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. h. c., Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10076
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Dezember 1874
GeburtsortOrt der Geburt Pressburg
SterbedatumSterbedatum 11. Februar 1939
SterbeortSterbeort Perchtoldsdorf, Niederösterreich
BerufBeruf Komponist, Theorielehrer, Cellist, Pianist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 12.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  17. Februar 1939
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Ehrengrab Gruppe 32C, Nummer 16
  • 14., Hadikgasse 10
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Beethovenpreis der Berliner Akademie der Künste
  • Franz Joseph-Orden
  • Beethovenpreis der Gesellschaft der Musikfreunde (Verleihung: 1902)

Franz Schmidt, * 22. Dezember 1874 Pressburg, Ungarn (Bratislava, Slowakische Republik), † 11. Februar 1939 Perchtoldsdorf, Niederösterreich, Komponist, Theorielehrer, Cellist, Pianist.

Biografie

Lebte ab 1880 in Wien, studierte 1890 bis 1896 bei Josef Hellmesberger der Jüngere, knüpfte in seinen Kompositionen an Brahms und Bruckner an, entwickelte deren Stil jedoch, angereichert durch slawische und ungarische Musikelemente, zu einem eigenständigen Stil weiter. Er war 1896 bis 1911 Violoncellist der Wiener Philharmoniker (1910 wohnte er 14., Hadikgasse 140; Gedenktafel) und lehrte ab 1901 am Konservatorium beziehungsweise ab 1914 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Violoncello (ab 1901), Klavier (ab 1914) sowie Komposition und Kontrapunkt (ab 1922); einer seiner Schüler war Franz Schütz, dem er auch zahlreiche seiner Orgelwerke widmete. 1925 bis 1927 war Schmidt Direktor beziehungsweise 1927 bis 1931 Rektor an der Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst. Schmidts romantische Oper "Notre Dame" (nach dem Roman von Victor Hugo; Uraufführung 1. April 1914 Hofoper) und sein Oratorium "Das Buch mit sieben Siegeln" (1937) sind weltweit bekannt geworden; er komponierte unter anderem auch vier Symphonien, ein Klavierkonzert und Kammermusik. Schmidt war der führende Meister einer nachromantischen österreichischen Schule. Dr. h. c. Universität Wien; Bronzebüste (von Hilde Uray) in der Hochschule für Musik und angewandte Kunst (3., Lothringerstraße 18-20).

Seine erste Ehefrau (1899) war Karoline (Scheidung 1922 [wegen ausgebrochener Geisteskrankheit; 1940 von den Nationalsozialisten in der Heilanstalt "euthanisiert"]), seine zweite Gattin (1923) Margarethe Jirasek.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe ist die Beurteilung der Rolle Franz Schmidts in Hinblick auf das frühe NS-Regime in der Forschung noch unklar.

Franz-Schmidt-Park

Literatur

  • Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989 (weitere Literatur)
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Band 9. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1956
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Norbert Tschulik: Franz Schmidt. Wien: Lafite / Wien: Österreichischer Bundesverlag 1972 (Österreichische Komponisten des 20. Jahrhunderts, 18)
  • Andreas Liess: Franz Schmidt. Leben und Schaffen. Graz: Böhlau 1951
  • Carl Nemeth: Franz Schmidt. Ein Meister nach Brahms und Bruckner. Zürich [u.a.]: Amalthea-Verl. 1957
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990, S. 94 f.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 71 f.
  • Norbert Tschulik: Franz Schmidt. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 12.12.1974
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 244, S. 246
  • Wiener Zeitung, 29.11.1985, 05.03.1990
  • Presse, 18.09.1993
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 65 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013