Hadikgasse
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Objekt
48° 11' 32.88" N, 16° 16' 41.31" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hadikgasse (14., Penzing, Unterbaumgarten), benannt (12. Juli 1894 Stadtrat) nach Feldmarschall Andreas Hadik Reichsgraf von Futak; vorher Parkgasse, Verlängerung 30. Mai 1905 Stadtrat (von der damaligen Franz-Karl-Brücke bis zur Baumgartenbrücke) beziehungsweise 5. September 1972 (Gemeinderatsausschuss; teilweise Einbeziehung der Hackinger Straße).
Gebäude
- Nummer 62 (Nisselgasse 1-3): Schreysches Stiftungshaus (14, Penzing) (erbaut 1795, abgerissen 1912); hier wohnte im Mai und Juni 1824 Ludwig van Beethoven. Ab 1913 befand sich hier das Schönbrunn Kino. Im Cafe Wunderer fand im November 1938 die Gründung der "Großösterreichischen Freiheitsbewegung" (Dr. Jakob Kastelic [ Dr.-Jakob-Kastelic-Hof ], Johann Schwendenwein und Dr. Karl Rössel-Majdan) statt.
- Nummer 72: Villa, in der Richard Wagner 1862-1864 gewohnt und an seiner Oper "Die Meistersinger" gearbeitet hat (Gedenktafel enthüllt 22. Mai 1902, mit falscher Zeitangabe), zu der er sich die historischen Unterlagen in der Hofbibliothek besorgte (Erstaufführung Hofoper 27. Februar 1870); 1862 empfing er hier Johannes Brahms, als dieser nach Wien übersiedelt war.
- Nummer 120: Wohnhaus des dänischen Komponisten Paul August von Klenau (* 11. Februar 1883 Kopenhagen, † 31. August 1946 ebenda), der eine (von Arnold Schönberg abweichende) Zwölftontechnik entwickelte und zeitweise als Kapellmeister in Wien tätig war.
- Nummer 140: Wohnhaus, in dem 1910 der Komponist Franz Schmidt wohnte.
- Nummer 158: Hadik-Hof.
- Nummer 172: Sgraffito, das die Übergabe der Schlüssel der Stadt Berlin an Andreas Graf Hadik darstellt (16. Oktober 1757). Hadikpark
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1894: Pfarre Penzing
- ab 1902: östlich Astgasse: Pfarre Penzing; westlich: Pfarre Baumgarten
- ab 1907: ONr. 1 und gerade ONr. 2-156: Pfarre Penzing; gerade ONr. ab 158: Pfarre Baumgarten
Literatur
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 18 ff.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 358
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 173 f.
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 258
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 102
- Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1905, S. 121
- Hertha Wohlrab: Wien in alten Ansichtskarten 14/15, S. 10 f.