Franz Xaver Messerschmidt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Messerschmidt, Franz Xaver
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  2626
GNDGemeindsame Normdatei 118581368
Wikidata Q701769
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Februar 1736
GeburtsortOrt der Geburt Wiesensteig bei Geislingen
SterbedatumSterbedatum 19. August 1783
SterbeortSterbeort Pressburg, Ungarn
BerufBeruf Bildhauer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Nikolaifriedhof Bratislava
Grabstelle
  • 3., Ungargasse 5
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Messerschmidt Franz Xaver, getauft 6. Februar 1736 Wiesensteig in der Schwäbischen Alb, Württemberg, † 19. August 1783 Pressburg, Ungarn (Bratislava, Slowakische Republik; Nikolaifriedhof [Grab verschollen]), Bildhauer, Sohn des Weißgerbers Johann Georg Messerschmidt (1669-1746) und dessen Gattin Johanna Sträub (Schwester des berühmten Münchner Bildhauers Johann Baptist Sträub [1704-84]).

Biografie

Ging bei seinem Onkel Sträub in die Lehre, übersiedelte 1754 nach Wien und studierte hier an der Akademie 1760 wurde er im kaiserlichen Zeughaus als "Stuckverschneider" (plastische Gestaltung von Kanonen) angestellt, 1765/1766 unternahm er eine Romreise. 1769 erhielt Messerschmidt eine Anstellung als Substitutsprofessor an der Wiener Akademie, 1770 erwarb er ein Haus in der Vorstadt Landstraße (3., Ungargasse 5), wo er sich auch sein Atelier einrichtete.

Nachdem sich 1771 seelische Störungen eingestellt hatten, wurde er 1774 von der Akademie pensioniert, verkaufte das Haus, unternahm 1775 eine Reise nach München und übersiedelte 1777 nach Pressburg (wo er zunächst bei seinem Bruder Johann, dann im 1780 gekauften Haus "Zum Hirschen" [Ziskovica ulica] lebte (Messerschmidt war unverheiratet).

Er ist der Schöpfer von Porträtskulpturen (unter anderen 1760 Maria Theresia und Kaiser Franz I. [Barockmuseum], 1767 Joseph II., 1769 van Swieten, 1770 Franz Scheyb, 1777/1780 Albert von Sachsen-Teschen und Gattin), stattete 1768 die Savoyenkapelle im Stephansdom aus (Kreuzkapelle), wirkte 1769/1770 am Witwe-von-Sarepta-Brunnen im Hof des Palais der Herzogin Savoyen-Carignan (1., Johannesgasse 15, Savoyensches Damenstift) mit (Maria Immaculata, Löwenfiguren), wurde aber insbesondere durch seine 69 in Blei gegossenen "Charakterköpfe" (1770-1783; geschaffen ab dem Ausbruch seiner Geisteskrankheit und unter dem Einfluss der Magnetismuslehren seines Freundes Franz Anton Mesmer) berühmt (expressive Darstellungen Fratzenschneidender mit grotesk verzerrten Gesichtern); Erbe derselben war sein Bruder Johann, sie befinden sich heute (teils im Original, teils in Nachgüssen) in verschiedenen Sammlungen (Unteres Belvedere; Wien Museum am Karlsplatz), die meisten in der Slowakischen Nationalgalerie. Messerschmidt ist nach Georg Raphael Donner der bedeutendste Bildhauer in der Übergangszeit zwischen Barock und Klassizismus.

Siehe auch: Messerschmidtgasse

Literatur

  • Ludwig Hevesi: Franz Xaver Messerschmidt's Werke. Mit biographisch-kritischer Einleitung. Wien / Baden: Wlha 1909
  • Maria Pötzl-Malikova: Franz Xaver Messerschmidt. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1982
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950