Friedrich Kratochwjle

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kratochwjle, Friedrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kratochwjle, Fritz; Kratochowjle, Fritz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17601
GNDGemeindsame Normdatei 1173001956
Wikidata Q21406305
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. August 1882
GeburtsortOrt der Geburt Pottendorf 4650084-4
SterbedatumSterbedatum 28. April 1956
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Architekt, Gärtner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Heiligenstädter Friedhof
Grabstelle
  • 1., Dominikanerbastei 24 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Publikation von Fritz Kratochwjle über städtische Gartenanlagen, 1931

Friedrich (Fritz) Kratochwjle (Kratochowjle?), * 23. August 1882 Pottendorf, † 28. April 1956 Wien, Stadtgartendirektor.

Biografie

Als gelernter Gärtner studierte er an der Höheren Obst- und Gartenbauschule und trat am 7. Oktober 1905 in den Dienst der Gemeinde Wien. 1923-1925 war er Direktor der Höheren Gartenbauschule der Gartenbaugesellschaft, 1927-1940 (Zwangspensionierung) und 1945-1950 Stadtgartendirektor von Wien. Im Sinne der Vorstellungen Julius Tandlers, der die Gartenanlagen als Lungen der Großstadt bezeichnete, prägte Kratochwjle erstmals den Begriff "Grünflächenpolitik". In seine Amtszeit fallen die Anlage des Kongreßparks und des Floridsdorfer Wasserparks (1927/1928), die Bepflanzung des Herderparks nach seinen Plänen (1928/1929), die Schaffung des Wettsteinparks (1929/1930) und die speziellen Bepflanzungen des George-Washington-Hofs (Ahorn-, Birken-, Fliederhof; 1929); außerdem entstanden der Modenapark (3), der Märzpark (15) und der Hartäckerpark (19). In zahlreichen weiteren Bezirken Wiens entstanden neue Grünflächen; verschiedene Kommunal- und Ortsfriedhöfe wurden aufgelassen und in Parks umgewandelt (Donaufelder Park, Haydnpark, Paul-Hock-Park, Schubertpark, Strauß-Lanner-Park, Waldmüllerpark), der St. Marxer Friedhof wurde 1936/1937 instand gesetzt und geöffnet; die Donaukanalufer wurden begrünt, in verschiedenen bestehenden Parkanlagen wurden Kinderfreibäder und Spielwiesen errichtet. 1938 kam der Prater aus dem Besitz des Bundes in die Verwaltung der Gemeinde Wien; 1940 wurden Schloss und Park Pötzleinsdorf durch die Gemeinde Wien übernommen (Erbschaft nach dem Tod von Max Schmidt bereits 1935). 1931 veröffentlichte Kratochwjle "Die städtischen Gärten Wiens".

Am Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Gemüseanbau in den städtischen Gärtnereien angeordnet, außerdem "Grabeland" an Bedienstete vergeben, um diesen eine gewisse Selbstversorgung zu ermöglichen. Nach Kriegsende wurde Kratochwjle am 20. Mai 1945 reaktiviert und blieb bis 30. September 1950 im Amt. In diese Jahre fallen die Behebung von Kriegsschäden an Gebäuden, technischen Einrichtungen und Grundflächen (Bomben- und Geschoßtrichter), Bewirtschaftungsmaßnahmen u.a. Da das Stadtgartenamtsgebäude ausgeplündert war und danach von der englischen Besatzungsmacht in Anspruch genommen wurde (teilweise Räumung erst 1950), amtierte das Stadtgartenamt zunächst im beschädigten Gartenbaugebäude, dann im Haus 1, Dominikanerbastei 24. Blockierung der finanziellen Mittel für die Wiederherstellung von Grünflächen durch die Besatzungsmächte verzögerten bis 1947 den Wiederaufbau (bis Ende 1949 waren jedoch die meisten Kriegsschäden behoben); die erste Neuanlage nach dem Krieg war ein Kinderparadies in der Venediger Au (2); 1949/1950 wurde der Arenbergpark neu gestaltet. 1945 wurde Kratochwjle Präsident der Gartenbaugesellschaft (1949 Ehrenpräsident).

Kratochwjlestraße.

Literatur

  • Anton Eipeldauer: Fritz Kratochwjle †. In: Gartenzeitung 6, 1956, S. 3
  • Rathauskorrespondenz, 30.04.1956
  • 90 Jahre Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Klosterneuburg. Jahresbericht 1945/1950. 1950, S. 87
  • 80 Jahre höhere gärtner. Bildung in Österreich - 25 Jahre Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Wien-Schönbrunn, S. 16 ff.
  • Unterlagen des Archivs des Österreichischen Gartenbaumuseums'