Fritz Löhner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Löhner, Fritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Löhner-Beda; Löwy, Fritz; Löwy, Bedrich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18217
GNDGemeindsame Normdatei 12183557X
Wikidata Q114336
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. Juni 1883
GeburtsortOrt der Geburt Wildenschwert, Böhmen 4345104-4
SterbedatumSterbedatum 14. Dezember 1942
SterbeortSterbeort Auschwitz 4068979-7
BerufBeruf Schriftsteller, Librettist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 28.02.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 8., Lange Gasse 14 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Fritz Löhner (Pseudonym Beda, Löhner-Beda, geb. Bedrich Löwy), * 24. Juni 1883 Wildenschwert, Böhmen (Ústi nad Orlicí, Tschechische Republik), 14. Dezember 1942 (amtliche Festlegung des Todestags im Jahr 1948) Konzentrationslager Auschwitz, Schriftsteller, Librettist.

Biografie

Fritz Löhner wurde als Bedřich Löwy am 24. Juni 1883 im böhmischen Wildenschwert geboren. Mit der Übersiedelung nach Wien, wo Fritz das Gymnasium besuchte, änderte die Familie ihren Nachnamen von Löwy in Löhner. Fritz Löhner studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1908), wurde Mitglied der jüdisch-nationalistischen Bewegung "Kadimat" und ließ sich danach als freier Schriftsteller in Wien nieder. Er schrieb unter seinem Pseudonym Löhner-Beda Lyrik ("Ecce ego", 1920), Dramen, Revue- und Schlagertexte, Chansons, Satiren (beispielsweise "Getaufte und Baldgetaufte", 1908, ²1925; "Israeliten und andere Antisemiten", 1909, ²1919; "Neue Satiren", 1912; "Der Gerüchterstatter und anderes", 1915; "Bomben und Granaten", 1916) und politische Essays für Zeitungen und Zeitschriften ("Die Welt", "Die Muskete", "Fremdenblatt", "Blauer Montag" [Beilage zum "Morgen", 1910-1914], "Lausbub" [Beilage zur "Wiener Sonn- und Montagszeitung", 1923-1928] und andere); er nahm sich in witziger Art der politischen Probleme seiner Zeit an.

Löhner war Gründungsmitglied und von 1909 bis 1919 erster Präsident des Sportclub Hakoah Wien.

Besondere Erfolge sicherten ihm seine Operetten- und Singspiellibretti, die er wie seine Lustspiele teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Schriftstellern (Alfred Grünwald, Ludwig Herzer,Victor Léon) überwiegend für Franz Lehár und Paul Abraham verfasste (beispielsweise "Der Sterngucker", 1916; "Friederike", 1928; "Das Land des Lächelns", 1929; "Schön ist die Welt", 1931; "Viktoria und ihr Husar", 1932; "Die Blume von Hawaii", 1932; "Ball im Savoy", 1933; "Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren", 1934; "Giuditta", 1934; "Auf der grünen Wiese", 1936). Viele (zum Teil pikant-erotische) Texte entstanden auch für Brettl und Kabarett. Er war Vizepräsident des Österreichischen Schriftstellerverbands.

1938 wurde Löhner ins Konzentrationslager Dachau deportiert, von dort nach Buchenwald (wo er das von Hermann Leopoldi vertonte Buchenwald-Lied schrieb) und weiter nach Auschwitz. Sein Todestag wurde 1948 amtlich auf 14. Dezember 1942 angesetzt. Auch seine Frau Helene (geborene Jelinek) und die beiden gemeinsamen Töchter Eva und Liese überlebten die NS-Diktatur nicht.

Löhnergasse

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Friedrich Jaksch: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller und ihrer Werke für die Jahre 1900-1929. Reichenberg: Gebr. Stiepel 1929
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929, S. 385
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Theaterlexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Wien: F. Kleinmayr. 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 284
  • Hans Hauenstein: Chronik des Wienerliedes. Klosterneuburg: Jasomirgott-Verlag 1976, S. 274
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
  • Peter Herz: Glück und Ende eines König des Lebens. Zum 100. Geburtstag von Dr. Fritz Löhner-Beda. In: Österreichische Autorenzeitung 2 (1983), S. 28
  • Rathauskorrespondenz, 02.12.1952, 23.06.1952
  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Fritz Löhner-Beda. URL: http://www.doew.at/erinnern/fotos-und-dokumente/1938-1945/der-erste-dachau-transport-aus-wien-1-april-1938/loehner-beda-fritz-dr [Stand: 07.07.2016]
  • Vincent Paulischin: Sportclub Hakoah Wien. Bedeutung eines jüdischen Sportvereins damals und heute. Dipl.-Arb. Univ. Wien. Wien 2008. URL: http://othes.univie.ac.at/1319/ [Stand: 07.07.2016]
  • Bruno Jahn [Bearb.]: Die deutschsprachige Presse. Ein biographisch-bibliographisches Handbuch. Band 1: A-L. München: Saur 2005


Fritz Löhner im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks