48° 13' 36.92" N, 16° 18' 12.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
Göttlicher Heiland Krankenhaus, gegründet als Krankenanstalt des göttlichen Heilandes, Ordensspital, seit 2004 Teil der Vinzenz Gruppe (17., Dornbacher Straße 20-26; gemeinnützige, nicht öffentliche Krankenanstalt) mit Kirche Zum göttlichen Heiland.
Gebäude
Nach Kauf des Grundstücks am 8. Februar 1934 erfolgte am 15. August der erste Spatenstich für die Krankenanstalt und am 15. November 1934 die Grundsteinlegung. Am 30. Oktober 1935 wurde das Gebäude durch Kardinal Theodor Innitzer geweiht.
Das nach Plänen von Bruno Buchwieser errichtete Spital entstand auf einem U-förmigen Grundriss. Die langgestreckte dreigeschoßige Straßenfront besitzt einen überhöhten Mittelrisalit mit Altane. Der westliche Zubau (1962) stammt von Walter Waneck, die künstlerische Ausschmückung (Medaillon mit Christuskopf auf der Balkonbrüstung und die Marmorstatue "Heiland" im Foyer) von Karl Philipp. Der Zubau der Anstaltskapelle (im ersten Stock) ist als selbständiger Baukörper gestaltet (Holzfiguren von Josef Rifesser, Mosaik-Kreuzweg von Ernst Bauernfeind).
Institution
Gründung
Am 16. November 1935 nahm das für die damalige Zeit modernst eingerichtete Krankenhaus den Betrieb auf (100 Betten, chirurgische und interne Abteilung, zwei Operationssäle, Ambulatorien; Leitung Primarius Dr. Wilhelm Stöhr), 1938 wurden bereits 2.668 Patienten behandelt (46.262 Verpflegstage). Die Betreuung der Kranken lag in den Händen der Kongregation "Töchter des göttlichen Heilandes" (1984 Umbenennung in "Schwestern vom Göttlichen Erlöser"; Kloster, 7., Kaiserstraße 25-27), die Seelsorge übernahm die Pfarre Dornbach (Benediktiner aus der Erzabtei Salzburg).
NS-Zeit: Reservelazarett VIIIb
Am 26. August 1939 wurde das Krankenhaus in das "Reservelazarett VIIIb" umgewandelt und durch den Wehrkreisarzt übernommen. Im Lauf der NS-Zeit wurde die Bettenzahl auf über 300 erhöht.
Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Krankenhaus wieder von der Kongregation geführt (bis 1974 arbeiteten ausschließlich geistliche Schwestern). Zubauten (1957 und 1964) erhöhten die Bettenkapazität auf 372, nach weitläufigen Sanierungsarbeiten (1983-1986) wurde die Bettenzahl jedoch auf 330 beschränkt. Zwischen dem Alt- und dem Neubau befindet sich die Spitalskirche.
Zubauten
1958 wurde eine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe eröffnet, 1977 folgten die Abteilungen für Anästhesie, Intensivmedizin und auch der Urologie. 1989 wurde ein Zubau begonnen (Physikalische Abteilung, Erweiterung des Operationstrakts), der 1991 eröffnet wurde, seit 1. September 1992 gibt es zudem eine Palliativstation St. Raphael, die die erste in ganz Österreich war. 2006 wurde die Abteilung für Neurologie samt Schlaganfall-Versorgungseinheit (Stroke Unit) und Neuro-Rehabilitations-Betten der Phase B eröffnet. 2007 erhielt das Krankenhaus die Auszeichnung als „Stillfreundliches Krankenhaus“. Das Krankenhaus ist Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Wien und der Fachhochschulen Campus Wien für Gesundheitsberufe. Zusätzlich ist das Krankenhaus mit dem Qualitätszertifikat pCC inklusive KTQ ausgezeichnet. Spezialisiert ist das Krankenhaus auf Gefäßmedizin und Akutmedizin für den älteren Menschen, deren Bedürfnissen mit umfassenden Versorgungskonzepten begegnet wird. Dabei ist das Ziel, die Patienten auch im Alter so lange wie möglich gesund zu erhalten.
Abteilungen und Ambulanzen
Das Göttlicher Heiland Krankenhaus ist eine Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie mit Zentrum für Gefäßmedizin und Chirurgie sowie Spezialisierung auf Altersmedizin. Im Jahr 2020 verfügte das Spital über folgende medizinische Abteilungen, Zentren, Ambulanzen und Pflegeangebote
- Medizinische Abteilungen
- Innere Medizin 1 - Angiologie
- Innere Medizin 2 - Diabetologie
- Innere Medizin 3 - Kardiologie
- Neurologie
- Chirurgie
- Radiologie
- Anästhesie / Intensivmedizin
- Physikalische Medizin
- Labor, Blutdepot & Mikrobiologie
- Akutgeriatrie / Remobilisation
- Palliativstation St. Raphael
- Zentren
- Adipositas-Zentrum
- Gefäßzentrum
- Spezialambulanzen
- Innere Medizin 1 & 3
- Gefäßambulanz
- Herzambulanz
- Allgemein internistische Ambulanz
- Innere Medizin 2
- Diabetesambulanz
- Neurologie
- Epilepsieambulanz
- Parkinsonambulanz
- Allgemeine neurologische Ambulanz
- Chirurgie
- Darmambulanz
- Adipositasambulanz
- Refluxambulanz
- Ambulanz für Gallenblasen- und Gallengangschirurgie
- Gefäßchirurgische Ambulanz
- Schilddrüsenambulanz
- Hernienambulanz
- Venenambulanz
- Ambulanz für plastische und rekonstruktive Chirurgie
- Ambulanz für komplexe Wunden
- Akut- und allgemein chirurgische Ambulanz
- Onkologische Ambulanz
- Präoperative Ambulanz
- Innere Medizin 1 & 3
- Pflege, therapeutische und spezielle Angebote
- Pflegeangebot
- Wundmanagement
- Entlassungsmanagement
- Klinische Psychologie und Psychotherapie
- Ernährungsberatung
- Ergotherapie
- Logopädie
- Rehabilitation
- Seelsorge
- Gesundheitspark
Vinzenz Gruppe
Das Krankenhaus gehört seit 1. Jänner 2004 zur Vinzenz Gruppe, die am 16. Oktober 1995 von den Kongregation der Barmherzigen Schwestern als St. Vinzenz Holding GmbH. gegründet worden war. Zur Vinzenz Gruppe gehören seit 1995 das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien, das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried und das Ordensklinikum Linz, seit 2000 das Orthopädische Spital Speising Wien, seit 2004 das St. Josef Krankenhaus Wien und das Göttlicher Heiland Krankenhaus und seit 2007 das Herz-Jesu Krankenhaus Wien. Es bestehen Verträge mit allen Kassen (ausgenommen Ambulanzen).
Literatur
- 25 Jahre Vinzenz Gruppe. Sonderausgabe Vinzenz Magazin (Herbst 2020)
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1996, S. 436 f.
- Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 8
- Rudolf Spitzer: Hernals. Zwischen Gürtel und Hameau. Wien: Mohl 1991, S. 180