Gabriele Possanner von Ehrenthal

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Gabriele Possanner von Ehrenthal (1860–1940)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Possanner von Ehrenthal, Gabriele
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Possanner von Ehrenthal, Gabrielle
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Medizinalrätin
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16578
GNDGemeindsame Normdatei 139231498
Wikidata Q87819
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Jänner 1860
GeburtsortOrt der Geburt Ofen
SterbedatumSterbedatum 14. März 1940
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Medizinerin, Ärztin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 20.11.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33E, Reihe 16, Nummer 22
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Gabriele Possanner von Ehrenthal.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gabriele Possanner von Ehrenthal (1860–1940)
  • 9., Alser Straße 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Amtsärtzin in Bosnien und der Herzegowina

Gabriele Possanner (von) Ehrenthal, * 27. Jänner 1860 Ofen, Ungarn, † 14. März 1940 Wien, erste österreichische Medizinerin.

Biografie

Bedingt durch den Beruf ihres Vaters, eines beamteten Juristen mit wechselnden Dienstorten, verbrachte Gabriele Possanner ihre ersten 20 Lebensjahre in sechs verschiedenen Städten. Als sich die Familie 1880 in Wien niederließ, besuchte Possanner die Lehrerinnenbildungsanstalt und ergriff 1885 den Beruf der Volksschullehrerin. 1887 legte sie am Akademischen Gymnasium als zweite Frau die Externistenmatura ab, auf die sie sich im Privatunterricht vorbereitet hatte.

Da an den österreichischen Universitäten Frauen noch nicht zum Studium zugelassen waren, inskribierte sie an der "Züricherischen Hochschule" Medizin. Nach einem Semester wechselte sie nach Genf. In der Schweiz anerkannte man ihr österreichisches Maturazeugnis nicht, daher legte sie hier noch einmal die Reifeprüfung ab. Sie wurde 1893 zum Dr. med. promoviert. Für ihre Dissertation hatte sie ein Thema aus dem Bereich der Augenheilkunde gewählt.

Zurück in Österreich, kämpfte sie um die Nostrifizierung ihres Doktorats. Erst nach einer Intervention durch das Kaiserhaus wurde ihr Studium unter der Bedingung, dass sie alle Prüfungen an der Wiener Universität nochmals ablegen müsse, anerkannt. Am 2. April 1897 promovierte sie als erste Frau an der Universität Wien. Am 10. Mai 1897 eröffnete sie ihre Praxis (9., Günthergasse 2). Erst 1904 nahm man Gabriele Possanner als erste Frau, jedoch lediglich als "Ersatzmitglied", in die Ärztekammer auf.

Gabriele Possanners Eintrag steht an erster Stelle im Verzeichnis promovierter Frauen an der Universität Wien

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Ärztin in Spitälern und Lazaretten; ihre Privatpraxis verlegte sie in die Alser Straße. 1928 wurde ihr als erster Frau der Titel "Medizinalrat" verliehen.

Seit 1960 erinnert die Possannergasse im 13. Bezirk an die Medizinerin. Zum Gedenken daran, dass Possanner als erste Frau in Österreich nach Absolvierung eines Universitätsstudiums in der Schweiz (nach nochmaliger Ablegung der Prüfungen) 1897 die österreichische Doktorwürde erlangte, enthüllte man am 2. April 1997, dem 100. Jahrestag ihrer Promotion in Wien, an ihrem Wohnhaus in der Alser Straße 26 eine Gedenktafel. 2004 wurde der am nahen Zimmermannplatz gelegene Park "Gabriele-Possanner-Park" benannt.

Eintragung Gabriele Possanners im Lehmann. Link zum Digitalisat
Meldezettel von Gabriele Possanner von Ehrenthal

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3: P–Z. Wien [u. a.]: Böhlau 2016, S. 2585
  • Birgit Bolognese-Leuchtenmüller: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Österreich. Wien: ÖAK-Verlag 2000
  • Marcella Stern: Gabriele Possanner von Ehrenthal, die erste an der Universität Wien promovierte Frau. In: Waltraud Heindl-Langer: "Durch Erkenntnis zu Freiheit und Glück ..." : Frauen an der Universität Wien (ab 1897). Wien: WUV-Universitäts-Verlag 1990 (Schriftenreihe des Universitätsarchivs der Universität Wien, 5), S. 189 ff.
  • Marlene Jantsch: Die Entwicklung des ärztlichen Frauenberufes. Zum 100. Geburtstag von Dr. Gabriele Possanner von Ehrenthal. In: Mitteilungen der Ärztekammer für Wien 12 (1960), S. 6 ff.
  • Österreichisches Biographisches Lexikon: Gabriele Possanner von Ehrenthal


Gabriele Possanner (von) Ehrenthal im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks