Gedenkstele für vertriebene und ermordete jüdische BewohnerInnen
48° 13' 27.22" N, 16° 21' 11.33" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 9. September 2015 wurde in der Fluchtgasse im Bezirk Alsergrund eine Gedenkstele enthüllt, die an jene 20 jüdischen BewohnerInnen des Hauses Fluchtgasse 7 erinnert, die durch das NS-Regime vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Die Realisierung des Gedenksymbols geht auf die Initiative einiger HausbewohnerInnen zurück. Sie gründeten die lokale Agendagruppe "Gedenkprojekt Volksopernviertel" und in weiterer Folge den Verein "Volksopernviertel 1938". Unterstützt wurde die Umsetzung zudem von der Volksoper Wien.
Die Inschrift der Gedenkstele lautet:
"Im Gedenken an jene ehemaligen Bewohnerinnen
und Bewohner dieses Hauses, die in der Zeit des
Nationalsozialismus aufgrund ihrer jüdischen Herkunft
diskriminiert, vertrieben und ermordet wurden.Anna Bäck, geb. Nossal
Rudolf Bäck
Chaja Lea Fleischer, geb. Landau
Elfriede Frischmann
Hermine Frischmann, geb. Wilder
Otto Frischmann
Malwine Kalmar, geb. Klein
Friedrich Kolb
Karl Kolb
Laura Kolb, geb. Richter
Richard Mannaberg
Gertrude Neuhauser, geb. Grossmann
Herbert Maria Neuhauser
Paul Otto Neuhauser
Pauline Pollak, geb. Kolb
Anna Rottwin, geb. Neumann
Kitty Maria Zellonade Rottwin
Marcel Rottwin
Anna Schwarz
Gisela Vajda, geb. Klein
Fam. Kolb, Hauseigentümerin 1938
Verein Volksopernviertel 1938
2015"
An der Eröffnungsfeier nahmen neben VertreterInnen des Vereins unter anderem die Bezirksvorsteherin des 9. Bezirks, Martina Malyar, sowie der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, und Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny teil.
Da nicht alle EigentümerInnen der Liegenschaft der Anbringung einer Gedenktafel an der Fassade zustimmten, wurde das Erinnerungszeichen in Form einer Stele vor der Hauswand auf öffentlichem Grund der Stadt Wien errichtet.
Literatur
- Website des Vereins Volksopernviertel 1938 [Stand: 26.09.2017]
- Ein Andenken an Leid und Unrecht am Alsergrund. In: derstandard.at, 22.08.2016 [Stand: 26.09.2017]