Gemeindeberg
Gemeindeberg (13., Ober-St.-Veit; 319,6 m Seehöhe), Randhöhe des Wienerwalds. 1878 wurde am Gemeindeberg der Ober-St.-Veiter Friedhof eröffnet, 1925 der letzte Weingarten aufgegeben. In der Zweiten Republik entstanden am Gemeindeberg große städtische Wohnhausbauten. Zu den einst beliebten Ausflugszielen gehörte auch die Einsiedelei.
Archäologie
Der Gemeindeberg gehört zu jenen Jurakuppen am Südufer des Wienflusses, die in der mittleren Jungsteinzeit (nach 4000 vor Chr.) besiedelt gewesen sind (und später von den Illyrern als Wohnplatz wiederentdeckt wurden). Ursache für die Entstehung dieser Siedlungen könnte der Abbau von Hornstein und Jaspis gewesen sein (nachgewiesen für den Flohberg, vor allem aber gut erforscht auf der Antonshöhe in Mauer), der für die Erzeugung von Geräten sehr wichtig war. Reiche Funde und die Lage der Siedlung am Eintritt in das Wiental sprechen dafür, dass der Gemeindeberg nicht nur für den Bergbau, sondern auch für die Sicherung der Verkehrswege bedeutend gewesen sein dürfte. Letzteres wird auch in der Römerzeit und im Mittelalter wichtig gewesen sein, weil auf dem Gemeindeberg eine spätantike Münze gefunden wurde und hausbergartige Verwallungen festgestellt werden konnten.
Literatur
- Martin Penz: Die Bedeutung des Gemeindeberges in Wien 13, Ober St. Veit als jungsteinzeitlicher Siedlungsplatz. In: Fundort Wien 10 (2007), S. 194-197
- Naturgeschichte Wiens. Band 1, S. 237
- Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 1