Georgskapelle (11, Kaiserebersdorfer Straße)
48° 9' 35.62" N, 16° 28' 3.45" E zur Karte im Wien Kulturgut
Georgskapelle (11., Kaiserebersdorfer Straße vor 306, Ecke Mailergasse).
Die gemauerte Prozessionskapelle (Grundriss ein Trapez) geht auf eine Stiftung des Bauherrn Johann Georg Uhl, Besitzer und Braumeister des Kaiserebersdorfer Brauhauses zurück, der sie laut Stiftungsbrief vom 6. Mai 1763 zu Ehren seines Namenspatrons auf der gegenüberliegenden Straßenseite anstelle des "Rothen Kreuzes" hatte errichten lassen. Die Kapelle wird häufig mit der einstigen Dreifaltigkeitskapelle beim heutigen Kaiserebersdorfer Friedhof verwechselt (nicht mehr existent). In der Nähe der Georgskapelle stand der schon im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnte Mühlbergerhof (Baureste 11., Mailergasse 5, noch vorhanden). Der Schlussstein zeigt gekreuzte Malzschaufeln (die Firmenzeichen des Brauers Uhl) und dessen Initialen (IGV). Das schmiedeeiserne Gitter stammt aus der Zeit um 1760. Die Kapelle ist mit den Statuen des heiligen Georg (Patron des Stifters), des heiligen Sebastian (einer der Pestheiligen) und des heiligen Florian gekrönt. 1912 musste die Kapelle der Linienführung der Straßenbahn weichen und wurde auf ihren heutigen Standort versetzt. Der schmale Vorsprung diente zum Abstellen der Monstranz bei Prozessionen.
Literatur
- Felix Czeike: XI. Simmering. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 11), S. 21
- Hans Havelka: Richtigstellung eines topographischen Fehlers in der ÖKT. In: Simmeringer Museumsblätter. Wien: Museumsverein Simmering 1 (1977), S. 11 f.
- Emmerich Schaffran: Wien. Wien 1930, S. 187
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 153
- Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 5 (fälschliche Angabe, dass sich die Georgskapelle an der Stelle einer 1704 zerstörten Dreifaltigkeitskapelle befindet; dazu: Hans Havelka: Richtigstellung eines topographischen Fehlers in der ÖKT. In: Simmeringer Museumsblätter. Wien: Museumsverein Simmering 1 (1977), S. 11 f.