Kaiserebersdorfer Brauhaus

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Brauerei
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1470 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1868
Benannt nach Kaiserebersdorf (Vorort)
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  23804
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Bier, Brauhäuser, Simmering, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 7.02.2024 durch WIEN1.lanm08trj
  • 11., Mailergasse 5
  • 11., Mailergasse 12-14

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48° 9' 32.83" N, 16° 28' 3.04" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kaiserebersdorfer Brauhaus (11., Mailergasse 5 und 12-14; Konskriptionsnummer: Ebersdorf 18).

Anfänge

Im Mühlberghof in der heutigen Mailergasse in Kaiserebersdorf wurde bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Bier gebraut. Um 1670 scheint der kaiserliche Grundbuchsverwalter Michael Müller von Mühlberg als Eigentümer der Brauerei auf; er gab dem Hof den Namen. Nachdem die Osmanen infolge der Zweiten Türkenbelagerung (1683) seinen Besitz in Mitleidenschaft gezogen hatten, verkaufte Mühlberg denselben 1685 um 1.000 Gulden an den kaiserlichen Vizekanzler und Reichspostmeister Karl Maximilian Graf von Thurn-Valsassina.

Aufstieg unter Johann Georg Uhl

Nach dem Tod von Thurn-Valsassina 1716 erwarb sein Braumeister Johann Georg Uhl den überschuldeten Besitz und sicherte dem Betrieb einen neuen Aufschwung. Das Kaiserebersdorfer Bier war damals sehr bekannt und beliebt. Uhl stiftete 1763 seinem Namenspatron, dem Heiligen Georg, anstelle der alten hölzernen eine gemauerte Prozessionskapelle, die Georgskapelle. Der Schlussstein zeigt gekreuzte Malzschaufeln, das Firmenzeichen des Brauherrn Uhl, mit den Initialen "IGV". Die Kapelle wurde wegen des Baus der Straßenbahn 1912 auf den heutigen Platz versetzt. Auch über dem Torbogen eines Kellerangangs des Hauses Mailergasse 12 sind die zwei gekreuzte Malzschaufeln und Uhls Initialen ("IGV") samt der Jahreszahl "1758" zu sehen. Auf diesem Haus ist auch eine Erinnerungstafel an den französischen Marschall Jean Lannes angebracht, der nach der Schlacht bei Aspern 1809 hier starb und zuvor von Napoleon I. besucht wurde.[1]

Verkauf und Nachnutzung

Der Betrieb blieb in der Hand von Uhls Erben, bis diese ihn 1868 an den Besitzer des Hotels "Stadt Frankfurt" in Wien, Leonhard Stipperger, veräußerten, der die Brauerei stilllegte und die Mälzereianlagen an die Brauerei Klein-Schwechat von Anton Dreher dem Jüngeren verpachtete. 1890 erwarb Anton Iritzer die Realität und baute sie zu einer großen Malzfabrik aus, die sogar 1893 bei der Weltausstellung in Chicago vertreten war. Anton Iritzer war der Sohn von Charlotte Kuffner, der Schwester des Ottakringer Brauherren Jakob Kuffner. Nach seinem Tod im Jahre 1903 übernahm sein Sohn Siegfried die Leitung des Unternehmens.

1920 kaufte die Gesellschaft "Erste Wiener Export-Malzfabrik Hauser & Sobotka" (heute STAMAG) den Betrieb auf. Nachdem die Malzproduktion in Stadlau konzentriert wurde, begann man 1926 mit dem Abbruch der Betriebsgebäude. Die ebenerdige Etage der Keimböden (später eine Turnhalle) und der Hubertushof, in dem sich Ställe und Kelleranlagen befanden, sind erhalten geblieben. Neben dem modernisierten Herrenhaus und der Georgskapelle erinnert noch die Gruftkapelle am Friedhof an die Brauerfamilie Uhl.

Literatur

  • Robert Bouchal / Johannes Sachslehner; Napoleon in Wien. Fakten und Legenden. Pichler Verlag: Wien 2008
  • Felix Czeike: XI. Simmering. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 11), S. 29-31
  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Böhlau Verlag: Wien-Köln-Weimar 2017, 89-94

Referenzen

  1. Robert Bouchal / Johannes Sachslehner; Napoleon in Wien. Fakten und Legenden. Pichler Verlag: Wien 2008, S. 81-83.