Kaiserebersdorfer Friedhof

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Kaiserebersdorfer Friedhof (11., Thürnlhofstraße 27), Mausoleum Stipperger.
Daten zum Objekt
Die Karte wird geladen …

48° 9' 30.48" N, 16° 27' 7.72" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kaiserebersdorfer Friedhof (11., Thürnlhofstraße 27). Der Friedhof ist 12.060 Quadratmeter groß und verfügt über rund 1.200 Grabstellen. Die Besonderheit ist das Kriegerdenkmal.

Geschichte

Wann der Kaiserebersdorfer Ortsfriedhof errichtet wurde, ist unbekannt; wahrscheinlich lag er ursprünglich um den mittelalterlichen Kirchenbau (Münnichplatz). Es ist ferner ungeklärt, ob die Verlegung infolge der Nähe zum Schloss oder dessen Lage im Überschwemmungsgebiet der Flüsse Schwechat und Donau erfolgte. Am 15. Jänner 1681 scheint er bereits auf seinem heutigen Standort auf; er wurde von Joseph II. nicht aufgehoben.

1785 befand sich "hinter dem Haus Schmidgunstgasse 57" ein "Pestfreythof"; die Toten der Choleraepidemie 1866 wurden hingegen beim heutigen Zehngrafweg bestattet. Kraft eines Beschlusses des Stadtrats hatte "die Erhaltung und Ausschmückung dieser sogenannten Soldatengräber" durch die Gemeinde Wien zu erfolgen.

1877 wurde der Ortsfriedhof erweitert, über frühere Erweiterungen liegen keine Quellen vor. Ab 1897 erhielt der Totengräber für die Reinigung der Wege und die Beheizung der Leichenkammer jährlich 240 Gulden. 1899 erging die Kundmachung über die Wiederbelegung der in den Jahren 1877 bis 1885 besetzten Gräber ab 1. April 1900. Da 1905 keine Reserveflächen mehr vorhanden waren, wurden 1913 Grundflächen angekauft (Erweiterung 1915). Der erweiterte Teil stand jedoch nicht nur Katholiken zur Verfügung, weshalb man von einer kirchlichen Weihe Abstand nahm. Die genehmigte Einleitung von Wasser aus der Hochquellenwasserleitung war infolge mangelnder Rohre und Dichtungsmaterialien nicht durchführbar, stattdessen im Mai 1919 ein Brunnen erbaut.

Ab 1. April 1916 wurden die Verstorbenen aus dem von der Pfarre Kaiserebersdorf abgetrennten und der Pfarre St. Laurenz zugewiesenen Teil des 11. Bezirks dem Simmeringer Friedhof zugewiesen.

1924 erging die Bewilligung der Umgestaltung der Leichenkammer zur Schaffung eines größeren Aufbahrungsraumes sowie der Zubau eines Zimmers zur Totengräberwohnung, wozu die Benützungsbedingungen im Juni 1925 erteilt wurden. Wegen der zunehmenden Verbauung des benachbarten Gebiets war eine Auflassung des Friedhofs in absehbarer Zeit geplant.

Eine für das Jahr 1985 vorgesehene Schließung des Friedhofs wurde am 26. September 1980 vom Gemeinderat aufgehoben. In den Jahren 1982 und 1983 wurden in den 16 ehemaligen Sperrfriedhöfen ein Verfahren zur Einziehung heimgefallener Gräber durchgeführt, sodass nach dessen Abschluss in allen diesen Friedhöfen die Vergabe von Grabstellen möglich wurde.

1985/1986 wurde eine neue Aufbahrungshalle nach Plänen der Architektin DI Gisela Muhrhofer errichtet (Pläne des Aufbahrungsraums von Christoph Riccabona, Altarkreuz von Rudolf Friedl). Die Aufbahrungshalle wurde am 10. November 1986 ihrer Bestimmung übergeben. 1987 wurde das alte Aufbahrungsgebäude renoviert und im Rahmen eines Umbaus ein Personalraum für die Bediensteten der Städtischen Bestattung sowie diverse Nebenräume für die Friedhofsverwaltung gebaut.

Hinter dem schönen Backsteineingang finden sich Grabsteine aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 3 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Josef Fuchs4 März 19062 April 1996
Franz Mück9 Dezember 18511917Gruppe D, Reihe 5, Nummer 242
Jakob PlohowichGärtner
Stadtgartendirektor
20 Juli 1868

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 131
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 152 ff.

Weblinks