Gedenkstein für Opfer des Faschismus

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Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status ersetzt
Gewidmet
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1951
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1985
Stifter*inStifterin oder Stifter  KZ-Verband (KPÖ)
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Parteien und Opferverbände
Architekt
Standort Straßenraum
Ortsbezug Deportations- oder Todesort, Repressionsort, Machtort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Haft, Widerstand, Befreiung
Gruppe GegnerInnen
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  51452
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 14.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Morzinplatz

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48° 12' 47.00" N, 16° 22' 28.21" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dieses Erinnerungszeichen an die Gewalt des Nationalsozialismus wurde am 11. April 1951 am Morzinplatz im 1. Bezirk errichtet. Es erinnert an die Zentrale der Gestapo im ehemaligen Hotel Métropole, in dem während des nationalsozialistischen Regimes mit brutalen Mitteln und unter Folter Verhöre stattfanden. Das Denkmal war in der Frühzeit der Zweiten Republik umstritten beziehungsweise umkämpft. Da andere Vorhaben zur Errichtung größerer Gedenkstätten für die (politischen) Opfer des nationalsozialisten Regimes immer wieder verzögert wurden oder scheiterten, wurde am 11. April 1951 am Morzinplatz im Zuge einer politischen Kundgebung des KZ-Verbands ein Gedenkstein illegal errichtet und enthüllt. Die Stadt Wien übernahm das Denkmal in seine Pflege.

Die Eröffnung des Gedenksteins geschah im Zuge einer großen Kundgebung an der mehrere Tausend Personen teilnahmen. Inhaltlich wirkten an der Eröffnung Ludwig Steiner (Widerstandskämpfer, Bundeskanzleramt, ÖVP), Josef Lauscher (Gemeinderat, KPÖ) und Gustav Wegerer (Obmann des KZ-Verbands Wien) mit.

Der Gedenkstein trug 1951 die Inschrift - wobei zwischen den Jahreszahlen der rote Winkel des KZ-Verbands und die Zahl '369' angebracht war:

"1938 1945 Hier stand das Haus der Gestapo.
Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle
es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes.
Es ist in Trümmer gesunken wie das 1000 jährige Reich.
Österreich aber ist wieder auferstanden und mit ihm
unsere Toten, die unsterblichen Opfer."

1985 wurde der Gedenkstein durch das Mahnmal Niemals Vergessen für die Opfer der Gestapo ersetzt. Der Standort des neuen Mahnmals rückte näher zum tatsächlichen Standort des früheren Gestapo-Hauses wodurch die Formulierung "Hier stand" zutreffender wurde.

Der Gedenkstein wurde mehrfach verändert, sowohl seine Gestalt als auch sein Standort. So zeigt ein Bild aus 1951 einen flach liegenden Stein sowie die Zahlen "1938 1945" neben dem roten Winkel.[1] Ein 1975 abgedrucktes Bild zeigt den gleichen Stein und Inschrift, jedoch ohne die Jahreszahlen und aufrecht stehend etwa in der Mitte des Platzes.[2] Ein 1975 aufgenommenes Bild zeigt den Gedenkstein nahe der Ruprechtsstiege, zudem auf einem Steinsockel montiert und einen "leeren" Winkel statt dem roten Winkel.[3]

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 52

Einzelnachweise

  1. Ein Gedenkstein für die Opfer der Gestapo auf dem Morzinplatz. In: Der neue Mahnruf, Nr. 5, 1951, S. 3.
  2. Erich Fein: Die Steine reden. Gedenkstätten des österreichischen Freiheitskampfes. Mahnmale für die Opfer des Faschismus. Eine Dokumentation. Wien: Europa-Verlag 1975, S. 21.
  3. ÖNB-Bildarchiv, Sign. LE 75030220 [Stand: 1.7.2014].