Grundspitäler.
Für die Versorgung von Armen und Berufsunfähigen reichten angesichts des Wachstums Wiens nach der Zweiten Osmanenenbelagerung (1683) die bestehenden großen karitativen Anstalten (Bürgerspital, Hofspital, Invalidenhaus) nicht mehr aus. Ab 1715 wurden daher in den einzelnen Vorstädten Grundspitäler errichtet, die der jeweiligen Grundherrschaft unterstanden und aus Mitteln der Vorstadtgemeinden finanziert wurden. 1741 gab es Grundspitäler in den Vorstädten Leopoldstadt (Grundspital (Gemeinde Leopoldstadt)), Landstraße, Margareten, Mariahilf, St. Ulrich (Zum langen Keller), Spittelberg, Altlerchenfeld, Josefstadt, Thury und Lichtental sowie im Vorort Neulerchenfeld. Nach der Aufhebung der Grundherrschaften und der Schaffung eines einheitlichen, in Bezirke gegliederten Wiener Verwaltungsgebiets (1850) wurden die Grundspitäler durch andere Versorgungsanstalten ersetzt.
Literatur
- Maren Seliger / Karl Ucakar: Wien. Politische Geschichte 1740 - 1895. Wien: Jugend & Volk 1985 (Geschichte der Stadt Wien, 1), S. 509
- Karl Weiß: Geschichte der Stadt Wien. Band 2. Wien: Lechner 21883, S. 401 f.