HS Graf-Starhemberggasse 8
48° 11' 28.87" N, 16° 22' 7.64" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hauptschule für Mädchen im 4. Bezirk, Wieden
Schulgründung
Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses vom 10. Juni 1884 übersiedelte die Bürgerschule für Mädchen 4., Karolinenplatz 7 mit Beginn des Schuljahres 1884/1885 in das neu erbaute Schulgebäude 4., Starhemberggasse 8. Ohne spezielle Weisungen übersiedelte daher Direktor Fleischhacker mit einigen des Lehrpersonals in die neue Bürgerschule. Zudem wurden neue Lehrer zugewiesen.[1]
Zwischenkriegszeit
Schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beeinflussten politische Unruhen die Schule. So musste der Unterricht vom 13. bis 19. März 1934 wegen Unruhen eingestellt werden. Infolge einer Entschließung des Bürgermeisters vom 14. April 1935 wurde die Hauptschule für Mädchen 4., Argentinierstraße 11 mit 14. September 1935 aufgelassen und die Hauptschule für Mädchen Starhemberggasse 8 als deren Nachfolger bestimmt. Nach dem Umzug konnte der regelmäßige Unterricht mit 17. September 1935 aufgenommen werden.[2]
NS-Zeit
Nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 kam es zu kurzzeitigem Aussetzen des Unterrichts, welcher am 22. März 1938 wieder aufgenommen wurde. Am 17. Mai 1938 wurden 17 jüdische Kinder ausgeschult. Die im Bezirk wohnenden Mädchen kamen in die Hauptschule 3., Sechskrügelgasse 11 und jene wohnhaft im 5. Bezirk kamen in die Hauptschule 6., Stumpergasse.
Während den Ferien, vor Beginn des Schuljahres 1938/1939, wurden Renovierungsarbeiten im Schulhaus durchgeführt. Der Schulbeginn 1938/1939 wurde aufgrund politscher Spannung um 14 Tage verschoben. Außerdem traten weitere 51 Mädchen in die Schule ein, da Privatschulen gesperrt wurden. So galt die Hauptschule als Nachfolge für die aufgelassene Privatschule 5., Nikolsdorfergasse 18.[3] Im Februar 1939 wurde die Adresse der Schule in Graf-Starhemberggasse 8 geändert.
Nachkriegszeit
Nach der Befreiung Österreichs und Wiens durch die Rote Armee im April 1945 konnte der (Not-)Unterricht am 15. Mai 1945 wieder aufgenommen werden. Da sowohl die Volksschule als auch Hauptschule für Knaben 4., Karlsplatz 14 wegen Brandschäden unbenutzbar wurden, übersiedelten beide Schulen an die Hauptschule Graf-Starhemberggasse 8. Auch die Volksschule Waltergasse 16 und ein Teil der Sonderschule Waltergasse 16 wurde hier untergebracht. Zu Beginn des Schuljahres 1945/1946 wurden nationalsozialistische Bücher und Bilder aussortiert. Auch die Instandsetzung des eigenen Schulgebäudes musste aufgeschoben werden, da es sowohl an Material als auch Arbeitskräften mangelte. Die Armut in der Nachkriegszeit wurde deutlich, als man Eltern bitten musste, einen Besen für die Reinigung des Schulhauses zu kaufen. Mit 2. Februar 1950 wurde eine Teilung der Hauptschule für Mädchen vorgenommen. Diese Teilung blieb nicht lange bestehen. Schon im folgenden Schuljahr konnten die beiden Teile der Hauptschule unter einer gemeinsamen Leitung wieder zusammengelegt werden, da einige Klassen in die neu errichtete Schule Schäffergasse 3 abgegeben wurden und sich so die Klassenanzahl in der Hauptschule reduzierte.[4]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Graf-Starhemberg-Gasse 8, B51: Bd. 1: Schulchronik 1884-1909.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Graf-Starhemberg-Gasse 8, B51: Bd. 2: Schulchronik 1927-1934.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Graf Starhemberg-Gasse 8, B51: Bd. 3: Schulchronik 1935-1942.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Schule: Graf-Starhemberg-Gasse 8, B51: Bd. 4: Schulchronik 1945-1952.