Haus Stadt 1024
48° 12' 12.55" N, 16° 22' 20.18" E zur Karte im Wien Kulturgut
Haus Stadt 1024 (heute Straßenfläche der Akademiestraße im Bereich der heute nicht mehr existierenden Parzelle Krugerstraße 14).
Vorgängergebäude
Hier befanden sich ursprünglich fünf Soldatenquartierhäuser, die längs der Festungsmauer standen (siehe Basteihäuser):
Haus A
Die erste urkundliche Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1655. Damals gehörte es einem Gerichtsbeisitzer des Stadtguardia-Regiments. Später stand es im Eigentum des Proviantbäckers der Leibkompagnie des Guardia-Regiments Franz Trincker, der es im Jahr 1731 seiner Witwe Rosina Therese, nachmals verehelichte von Kemmetingen, vererbte.
Haus B
1665 wird dieses Gebäude erstmals genannt. Zu dieser Zeit gehörte es einem "Basteibäcker". Franz Trincker gehörte das (Back)Häusel ab dem Jahr 1706. 1731 erbte es seine Tochter.
Haus C
Dieses 1692 erstmals urkundlich erwähnte Gebäude gehörte besitzrechtlich zu einem Stadthaus am Petersfreithof, das "Eisgrübel" genannt wurde. Am 21. Mai 1743 erwarben es Würich Gottlieb von Kemmetingen und seine Frau Rosina Therese.
Haus D
Haus D gehörte besitzrechtlich zu einem Stadthaus am Anger (Stadt 832; Grünangergasse 3; siehe Grünangergasse 3-5), wird 1690 erstmals urkundlich erwähnt und stand damals im Besitz eines Hof- und Stabschirurgen. 1756 wurde es vom Stadthaus getrennt und 1766 an Hauptmann Paul Heydel Edler von Haydau verkauft.
Haus E
Dieses Objekt gehörte zum Haus Stadt 1009 (Krugerstraße 13). Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1713, als es von Georg Oliver Graf von Wallis angekauft wurde. Unter seinem Erben wurde es vom Stadthaus getrennt und an Hauptmann Paul Heydel verkauft, der zwischen 1766 und 1768 auch die Häuser A bis D erwarb.
Haus Stadt 1024
Als die Soldatenquartierhäuser nach Auflassung der Stadtguardia nicht mehr benötigt wurden, wurden diese abgetragen und durch Privathäuser ersetzt. Haus Stadt 1024 entstand zwischen 1768 und 1781 im Bereich der oben genannten Häuser A-E und blieb vorerst im Besitz der Familie Heydel. 1806 erwarb es Nikolaus Graf von Esterházy für seine beiden Töchter Maria Teresia und Maria Anna. Später übergab er das Gebäude seinen Söhnen Franz, Paul und Moritz, die es bis zu seiner Demolierung (nach 1860) besaßen. Danach entstand im Bereich dieses Hauses die Parzelle Krugerstraße 14, die jedoch nie bebaut wurde und schließlich der Straßenfläche der verlängerten Akademiestraße weichen musste.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 379-381