Haus der Abgeordneten

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Sonstige Organisation
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1861
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1918
Benannt nach
Prominente Personen Leopold Hasner von Artha, Richard Weiskirchner, Robert Pattai, Franz Schmitt, Anton Strobach, Franz Smolka, Franz Freiherr von Mein, Karl Giskra, Moritz von Kaiserfeld, Franz Ritter von Hopfen, Karl Rechbauer, Franz David Ritter von Abrahamowicz, Viktor Freiherr Fuchs, Moritz Graf Vetter von der Lilie, Julius Sylvester Gustav Groß
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Haus der Abgeordneten, Bestandteil des Reichsrats (1861-1918) mit Sitz in Wien, meist „Abgeordnetenhaus" genannt. Das Haus der Abegeordneten zählte (ohne die Vertretung Ungarns und der lombardisch-venezianischen Länder) 203 Mitglieder, die von den Landtagen gewählt wurden (für diese galt ein Zensuswahlrecht). Die Wähler zerfielen in vier Kurien (Klassen; Wahlrecht). Die Landtage wählten die zu entsendenden Abgeordneten unter Berücksichtigung der Kurien. Mit Gesetz vom 2. April 1873 (Reichsgesetzblatt Nummer 40) wurden direkte Wahlen für das Haus der Aabgeordneten eingeführt, doch blieb die Kurieneinteilung bestehen; die Zahl der Abgeordneten betrug 353, die Wahlperiode sechs Jahre. Die Taaffesche Verfassungsrevision vom 4. Oktober 1882 (Reichsgesetzblatt Nummer 142) setzte die Mindeststeuer als Voraussetzung für die Wahlbeteiligung herab, die Badenische Verfassungsreform vom 14. Juni 1896 (Reichsgesetzblatt Nummer 162) beziehungsweise 5. Dezember 1896 (Reichsgesetzblat Nummer 226) schuf (bei nochmaliger Herabsetzung der Mindeststeuer) eine fünfte Kurie (allgemeine Wählerklasse für Männer bei Erfüllung der Voraussetzung sechsmonatiger Seßhaftigkeit). Die Becksche Verfassungsrevision vom 26. Jänner 1907 (Reichsgesetzblatt Nummer 15 und 17) löste das Kurienparlament (nicht zuletzt unter dem Eindruck der russischen Revolution von 1905) auf und führte das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht für Männer ein (das Haus der Abgeordneten zählte nunmehr 516 Mitglieder); für den Wiener Gemeinderat galt weiterhin (bis 1919) das Kurienwahlrecht.

Präsidenten: Franz Schmitt (1848); Dr. Anton Strobach (1848-1849); Dr. Franz Smolka (1849); Dr. Franz Freiherr von Mein (1861-1862); Dr. Leopold Hasner Ritter von Artha (1863-1865); Dr. Karl Giskra (1867); Dr. Moritz von Kaiserfeld (1868-1870); Franz Ritter von Hopfen (1870-1873); Dr. Karl Rechbauer (1873-1879); Franz Graf Coronini (1879-1881); Dr. Franz Smolka (1881-1893); Josef Freiherr Chlumecky (1893-1897); Dr. Theodor Kathrein (1897); David Ritter von Abrahamowicz (1897-1898); Dr. Viktor Freiherr Fuchs (1898-1901); Moritz Graf Vetter von der Lilie (1901-1907); Dr. Richard Weiskirchner (1907-1909); Dr. Robert Pattai (1909-1911); Dr. Julius Sylvester (1911-1917); Dr. Gustav Groß (1917-1918).

Das Abgeordnetenhaus tagte zunächst in einem provisorischen Gebäude Provisorisches Abgeordnetenhaus, ab Dezember 1883 im neu errichteten Parlament.

Literatur

  • Oswald Knauer: Das österreichische Parlament 1848-1966. Wien: Bergland Verl. 1969 (Österreich-Reihe, 358/361), S. 15 f., S. 63