Heinrich Gerhart

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Gerhart, Heinrich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369433
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 11. Dezember 1885
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Lithograf, Gemeinderat
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
Letzte Änderung am 3.05.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 5., Grüngasse 32 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Heinrich Gerhart, * 1829, † 11.12.1885, Lithograph, Gemeinderat.

Biografie

Über Gerharts Herkunft oder frühen Werdegang ist nichts bekannt. Der Lithograf, Steindrucker und Bilderhändler hatte schon vor 1858 eine Firma Heinrich Gerhart, eine lithographische Kunstanstalt, mit ihrem späteren Sitz in der 5., Grüngasse 32.

1851 wurde er wegen "Wachbeleidigung in geringerem Maße, Verhöhnung der Sicherheitswache, respektwidrigem und unanständigem Benehmen sowie Beschimpfung eines Polizeiwachmannes" verurteilt, allerdings begnadigt. Aus seiner Todesanzeige geht hervor, dass seine Verurteilung wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Vorkommnissen rund um das Jahr 1848 stehen.

Ab 1861 war Gerhart für den Wiener Gemeinderat als Liberaler tätig und wurde am 3. März 1866 einstimmig in den III. Wahlkörper des Gemeinderats im fünften Bezirk gewählt und in den folgenden Jahren durchgehend wiedergewählt.

1864 ließ er seine Firma Heinrich Gerhart ins Register für Einzelfirmen eintragen, mit der er 1873 bei der Wiener Weltausstellung in der Gruppe XII. Graphische Künste und gewerbliches Zeichnen teilnahm und ausgezeichnet wurde. 1865 verursachten einige in Gerharts Firma gedruckten Lithographien für Aufsehen und resultierten in einem Gerichtsprozess, bei dem das k.k. Landesgericht Wien entschied, dass die besagten Lithographien gegen die "öffentliche Sittlichkeit" verstoßen würden, und verbat deswegen ihre Verbreitung und schrieb ihre Vernichtung vor.

Zumindest ab 1871 war er Vorstand des Lithographen- und Steindrucker-Vereines und ab 1873 auch Stellvertreter des Vorstands der Genossenschaft der Buch- und Steindrucker. 1880 war er Mitglied beim Wienthalbahn-Projekt im Gemeinderat und wurde im September 1881 zum Obmann-Stellvertreter des Clubs des äußeren Linken gewählt.

Im Februar 1885 legte Gerhart nicht nur sein Mandat beim Gemeinderat vor Ablauf der Funktionsperiode, sondern auch sein langjähriges Amt des Vizepräsidenten des Politischen Vereins "Vorwärts" in Margareten zurück. Er starb nur kurze Zeit später im Dezember 1885. Seine Grabrede hielt Karl Lueger.


Quellen

Literatur

  • [Brigitte Fiala: Der Wiener Gemeinderat in den Jahren 1879 bis 1833. Dissertation. Wien: 1974, S. 236