Henriette von Nassau-Weilburg
Henriette von Nassau-Weilburg, * 30. Oktober 1797 Weilburg, Hessen, † 29. Dezember 1829 Wien, Adelige, Ehefrau Erzherzog Karls.
Biografie
Henriette von Nassau-Weilburg stammt aus der Herrscherfamilie der souveränen Fürstentums Nassau-Weilburg. Sie heiratete am 15. September 1815 den deutlich älteren Erzherzog Karl, der 1809 in der Schlacht bei Aspern Napoleon besiegt hatte. Karl hatte seine künftige Frau in seiner Funktion als Gouverneur von Mainz Am Ende der Napoleonischen Kriege kennengelernt. Henriette blieb auch nach ihrer Hochzeit mit einem Angehörigen der katholischen Dynastie Protestantin, was ein Präzedenzfall im Haus Habsburg war. Aus der als glücklich beschriebenen Ehe gingen sieben Kinder hervor.
Karl ließ für seine Ehefrau als Sommersitz durch Josef Kornhäusel die Weilburg in Baden bei Wien errichten (1820-1823). Obwohl ein straßenseitiger Zugang in evangelische Kirchen damals untersagt war, wurde in der Stadtkirche der Reformierten Gemeinde eigens das "Henriettentor" errichtet. Die Adelige nahm dort regelmäßig an Gottesdiensten teil. Henriette führte auch den in Wien noch weitgehend unbekannten Christbaum mit brennenden Kerzen in der kaiserlichen Familie ein.
Henriette starb bereits 32-jährig und wurde nach einem Machtwort des Kaisers Franz II. (I.) trotz ihres evangelischen Glaubens in der Kapuzinergruft bestattet. An der Beerdigung nahmen auch der Superintendent und ein Prediger der Evangelischen Pfarrgemeinde H. B. teil. 2009 wurde in Wien-Donaustadt der Henriette-von-Nassau-Weg nach der Herzogin benannt.
Literatur
- Renate Wagner: Die Protestantin in der Kapuzinergruft. In: Volksblatt-Magazin, 08.07.1989, S. 2 f.
- Käthe Grauer: Erzherzog Karl von Österreich (1771-1847) und Henriette von Nassau-Weilburg (1797-1829). Limburg: Kreisheimatstelle Limburg-Weilburg 1992
- Monika Posch: Henriette von Nassau-Weilburg. Eine Protestantin im Hause Habsburg. In: Peter Karner (Hg.): Die evangelische Gemeine H. B. in Wien. Wien: Deuticke 1986, S. 72-81