Hilfsverein für Lungenkranke
Der "Hilfsverein für Lungenkranke in den Österreichischen Königreichen und Ländern" wurde 1902 gegründet und unterhielt Fürsorgestellen zur Untersuchung und Beratung Lungenkranker, die auch von Krankenschwestern zu Hause besucht und unterstützt wurden, ab 1905 auch ein Internat für Kinder armer, wegen Lungentuberkulose erwerbsunfähiger Eltern (16., Hyrtlgasse 30) und eine Erholungsstätte für gesundheitlich gefährdete Kinder (16., Steinhofstraße 68).
Ab 1905 stand der Verein unter dem Protektorat Kaiser Franz Josephs, der dem Verein gestattete, seinen Wahlspruch "Viribus unitis" dem Vereinsnamen voranzustellen.
Dem Verein war es im Jänner 1905 auch gelungen, eine Plattform von Wiener Wohltätigkeitsvereinen unterschiedlicher Ausrichtung ins Leben zu rufen, um über ein gemeinsames Vorgehen in der Bekämpfung der Tuberkulose zu beraten. Zu dieser Plattform gehörten: Erster Wiener Ferienkolonien-Spar- und Unterstützungsverein für Kinder, "Ferienhort" für bedürftige Gymnasial- und Realschüler, Ferienkolonien des Vereins "Einigkeit", Katholischer Frauen-Wohltätigkeitsverein für Wien und Umgebung, Kaiser-Franz-Josef-Ferienheim, Kinderschutz- und Rettungsgesellschaft, Verein Kinder-Schutzstationen, Maria-Elisabeth-Verein, Mater-admirabilis-Verein, Philanthropischer Verein, Verein "Heilanstalt Alland" und der Verein gegen Verarmung und Bettelei.
1913 bis 1926 besaß der Verein die Konzession für das Burgkino.
Ab 1923 war P. Heinrich Giese Präsident des Vereins, Vizepräsident war Josef von Tongelen.
Der Hilfsverein für Lungenkranke war Mitglied im Katholischen Wohltätigkeitsverband für Niederösterreich und ab 1921 im Caritasverband für die Erzdiözese Wien.
Literatur
- Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022
- Bekämpfung der Tuberkulose. In: Das Vaterland. Zeitung für die österreichische Monarchie. Morgenblatt, 10.01.1905, 46. Jg., Nr. 10, S. 7
- Hilfsverein für Lungenkranke. In: Das Vaterland. Zeitung für die österreichische Monarchie. Abendblatt, 29.05.1905, 46. Jg., Nr. 146, S. 4