Himmelpfortgasse 9

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Himmelpfortgasse 9 (Oktober 2018)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1619
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Ziegelhaus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner George Saiko, Joseph Böhm
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  46068
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 14.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Himmelpfortgasse 9.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Himmelpfortgasse 9 (Oktober 2018)
  • 1., Himmelpfortgasse 9
  • Nr.: 1007 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1355 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 950 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)

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48° 12' 20.43" N, 16° 22' 22.82" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Himmelpfortgasse 9 (Konskriptionsnummer 950).

Hier stand ursprünglich ein Teil eines Gebäudes, das auf einem Grundstück errichtet worden war, das 1272 dem Himmelpfortkloster überlassen worden war und sich über die Fläche der späteren Häuser Stadt 950 (Himmelpfortgasse 9) und 951 (Himmelpfortgasse 11) erstreckte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts trug es den Namen "Ziegelhaus" und diente mehreren Kaplänen als Wohnung. 1491 kam es zwischen diesen und den Nonnen des Himmelpfortklosters zum Streit um ein Fenster und eine Tür, durch die man in den Hof des Klosters sehen beziehungsweise gelangen konnte. Die Nonnen wollten daraufhin einen Stadel vor Tür und Fenster errichten, der Schutz bieten sollte. Das wiederum wollten die Kapläne nicht zulassen, da sie um Licht und Luft fürchteten. Da es zu keiner gütlichen Einigung kam, wurde der Streit an den Rat der Stadt Wien herangetragen. Dieser entschied, dass die Kapläne das Fenster "vernetzen und vertstengen" und die Tür vermauern mussten. Den Nonnen wurde im Gegenzug aufgetragen, den Stadel in einer Entfernung von mindestens sechs Schuh (ungefähr 1,9 Meter) zu errichten. Ebenso wurde dessen Höhe begrenzt, damit dem Kaplanhaus genug Licht bleibe.

1535 wurde das Gebäude in zwei selbständige Hälften geteilt, wobei das Himmelpfortkloster eine Hälfte (Stadt 951; Himmelpfortgasse 11) noch im selben Jahr veräußerte. Am 8. Dezember 1570 verkauften die Nonnen auch das hier besprochene Haus. In den 1580er Jahren stand es für kurze Zeit im Besitz der Stadt, kam aber 1587 wieder in Privathand. 1600 erwarb es der äußere Rat und Steuereinnehmer Daniel Moser, der später Bürgermeister der Stadt Wien wurde (1616-1622). Nachdem es mehrfach den Eigentümer gewechselt hatte, ging es zusammen mit dem Nachbarhaus Stadt 951 (Himmelpfortgasse 11) im Komplex des Himmelpfortklosters auf.

Nach dessen Auflösung im Jahr 1783 wurde das Grundstück vom Baumeister Josef Gerl und seiner Gattin Therese erworben. Laut Harrer (Paul Harrer: Wien, seine Häuser) wurde das heutige Gebäude 1804 auf einer Grundfläche von 1122 Quadratmetern errichtet, wahrscheinlich stammt es jedoch schon aus dem Jahr 1619. Es dient heute dem Finanzministerium.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 173 f.