Hirschstettner Schloss (22., Hirschstettner Straße 89-93). 1693 ließ Otto Ferdinand Graf Hohenfeld ein "adelig Wohnhaus" zu "Hirschstötten" errichten, dessen Mittelbau dem späteren Hirschstettner Schloss zugrunde lag. Er kann daher als Begründer des Schlosses angesehen werden. 1713 erwarb der Oberhofmarschall Karls VI., Adolf Franz Fürst Schwarzenberg, der die Jagdfreiheit in dieser Gegend erhalten hatte, das Gebäude und ließ es bis 1724 durch Anton Erhard Martinelli zu einem vornehmen Jagdschloss umgestalten. Den Westsaal schmückte ein Deckengemälde von Daniel Gran. Die Vorderseite wurde gegen die Straße durch ein Tor geschlossen. 1739 entstand auch die Hirschstettner Schlosskapelle. Spätere Besitzer waren die Grafen Wurmbrand, Erdödy und Ludwig Barth von Barthenstein, 1868 folgte als letzter Adeliger Peter Zeno Freiherr von Pirquet (Vater des Kinderarztes Clemens Pirquet und des Pioniers der Weltraumfahrt Guido Pirquet), der hier 1884 die "Baumschule Pirquet" eröffnete. Nach der Zerstörung des Schlosses (1945) blieben nur das Straßenportal, Reste der Eckpavillons, die Gartenmauer mit einigen Vasen von Lorenzo Mattielli und die Schlosskapelle erhalten. 1953 kaufte der deutsche Orden der Claretiner das ehemalige Schloss mit seinem Park, um hier die Pfarre Hirschstetten "Maria Himmelfahrt" zu errichten (Hirschstettner Kirche).
Literatur
- Edith Müllbauer: XXII. Donaustadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 22), S. 20, 22 ff.