Hubertus- und Christophorus-Kirche
48° 9' 49.11" N, 16° 15' 41.97" E zur Karte im Wien Kulturgut
Hubertus- und Christophorus-Kirche (13., Dr.-Schober-Straße 96; Pfarrkirche "St. Hubertus und Christophorus am Lainzer Tiergarten" [seit 1. Jänner 1939]), katholische Kirche, den Heiligen Hubertus und Christophorus geweiht.
Die Hubertus- und Christophorus-Kirche entstand gleichzeitig mit der Hubertussiedlung auf Gründen des Lainzer Tiergartens und betreute auch die Siedlungen Friedensstadt, Hermes- und Polizeisiedlung sowie die Siedlung am Hang und Siedlung der Zollwachebeamten seelsorgerisch mit. Nach kurzer Betreuung durch die Nazarener übernahmen die Pallottiner (seit 1. Jänner 1939 Pfarre) die Seelsorge. Ab 1931 übernahm die Pfarre Lainz provisorisch die seelsorgerische Betreuung.
Die Kirche ist ein moderner Bruchsteinbau mit starker Einbeziehung von Holz, das auch den Kirchenraum dominiert. Sie wurde 1931 bis 1935 mit Hilfe des Freiwilligen Arbeitsdienstes nach Plänen von Kurt Klaudy, Georg Lippert und Anton Liebe gebaut. Aus Kostengründen wurden dafür im Lainzer Tiergarten Steine gebrochen. Im Dollfuß-/Schuschnigg-Regime wurde der Kirchenbau des schwarzen Wien forciert. Der Sakralbau wurde am 15. November 1935 durch Kardinal Theodor Innitzer geweiht. Bereits 1931 wurde die erste heilige Messe in einer Baubaracke zelebriert.
Im Inneren befinden sich der Hochaltar aus weißem Marmor, Fresken im Presbyterium von Hans Sidonius Becker, Wandbilder der Kirchenpatrone von Karl Engel unter der Orgelempore, Heiligenfenster von Hans Alexander Brunner (1942), am Muttergottesaltar Holzschnitzerei von Mea von Bratusch (von der auch die Figuren des heiligen Franz von Assisi, der heiligen Clara, des heiligen Judas Thaddäus und der heiligen Therese von Lisieux stammen), mit Edelsteinen gezierter Taufkessel (bei diesem ein Bild des 1963 heiliggesprochenen Ordensstifters Vinzenz Pallotti). Unter der Kirche befindet sich ein großer Pfarrsaal mit Bühne. 1966 wurde ein Pfarrheim, 1974 ein eigener Pfarrhof errichtet.
Fassade gegen die Granichstaedtengasse
Haupteingang mit Gnadenstuhl
Siehe auch
- Kirchenbau im schwarzen Wien
- Bautätigkeit im schwarzen Wien
- Karte der Bautätigkeit im schwarzen Wien
- St. Hubertus und St. Christophorus (Pfarre)
Quellen
Weblinks
- Pfarre St. Hubertus und St. Christophorus [Stand: 13.12.2022]
- Erzdiözese Wien - Pfarre St. Hubertus und St. Christophorus [Stand: 13.12.2022]
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer in vier Bänden. Bd.III/2: Wien. 13.–18. Bezirk. St. Pölten – Salzburg: Residenz 2010, S. 13
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 269 ff.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Band: Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien: Anton Schroll & Co. 1996, S. 175 f.
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Hietzing. Ein Bezirk im Grünen. Wien: Kurt Mohl 1977, S. 142
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 198 f.
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
- Unser Pfarrbuch. Katholische Pfarrgemeinde St. Hubertus und Christphorus am Lainzer Tiergarten. 1940
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien: Promedia 2002, S. 300
- Gerhard Weissenbacher: In Hietzing gebaut. Architektur und Geschichte eines Wiener Bezirkes. Bd. 1. Wien: Holzhausen 1996, S. 222-225
- Pfarre St. Hubertus - St. Christophorus [Hg.]. 50 Jahre St. Hubertus und Christophorus. 1985