Hugo Burghauser
Hugo Burghauser, * 27. Februar 1896 Wien, † 9. Dezember 1982 New York, USA, Fagottist.
Biografie
Hugo Burghauser wurde 1896 in Wien als Sohn einer italienischen Mutter und eines sudetendeutschen Vaters geboren. Er besuchte das Lehrerseminar und studierte an der k.u.k. Musikakademie Fagott bei Johann Böhm und Kontrapunkt bei Joseph Marx. 1919 wurde er unter Franz Schalk Mitglied des Staatsopernorchesters und der Wiener Philharmoniker, wo er zum Ersten Fagottisten aufstieg und 1932 zum Orchestervorstand ernannt wurde. Von 1922 bis 1934 unterrichtete Burghauser an der Akademie für Musik das Fach Orchesterinstrumente, ab 1937 in der Fagottklasse. Er arbeitete eng mit den Dirigenten Arturo Toscanini, Richard Strauss, Clemens Krauss, Wilhelm Furtwängler und Bruno Walter zusammen.
1938 gelang Burghauser die Flucht nach Kanada, wo er als Fagottist im Toronto Symphony Orchestra mitwirkte. 1941 ging er in die USA und wurde Mitglied des von Arturo Toscanini geleiteten NBC Symphony Orchestra. Von 1943 bis 1965 war Burghauser für das Metropolitan Opera Orchestra tätig.
Im Mai 1934 heiratete Hugo Burghauser die Regisseurin, Choreografin und Ballettmeisterin der Wiener Staatsoper Margarete Wallmann, lebte zur Zeit seiner Flucht aus Österreich jedoch bereits in Scheidung.
Hugo Burghauser erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goldene Nicolai-Medaille der Wiener Philharmoniker (1961) und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1967). Im gleichen Jahr wurde er auch zum Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ernannt.
1949 erhielt Hugo Burghauser von Richard Strauss ein Originalblatt einer Skizze zu einem seiner letzten Werke, dem "Duett-Concertino für Klarinette und Fagott" aus dem Jahr 1947 mit der persönlichen Widmung "Hugo Burghauser dem Getreuen, Montreux 20.2.49".
1979 veröffentlichte Hugo Burghauser seine Memoiren unter dem Titel "Philharmonische Begegnungen. Erinnerungen eines Wiener Philharmonikers". Hugo Burghauser starb im hohen Alter von 86 Jahren in New York.
Quellen
Literatur
- Hugo Burghauser: Philharmonische Begegnungen. Erinnerungen eines Wiener Philharmonikers. Zürich [u.a.]: Atlantis 1979
- Bernadette Mayrhofer: Hugo Burghauser (Fagott I, Vorstand) [Stand: 01.03.2022]
- Wiener Philharmoniker: Die Wiener Philharmoniker in der NS-Zeit (1938 bis 1945) [Stand: 01.03.2022]
- Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
- Salzburger Nachrichten, 13.12.1982
- Die Presse, 15.12.1982
Friedrich Buxbaum im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.
Weblinks
- Wikipedia: Hugo Burghauser [Stand: 01.03.2022]