Irene Kiesewetter von Wiesenbrunn

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kiesewetter von Wiesenbrunn, Irene
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kiesewetter, Irene; Prokesch-Osten, Irene
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366621
GNDGemeindsame Normdatei 141479922
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. März 1809
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 7. Juli 1872
SterbeortSterbeort Graz 4021912-4
BerufBeruf Pianistin, Salonière
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof St. Leonhard, Graz
Grabstelle
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Irene Kiesewetter von Wiesenbrunn, * 27. März 1809 Wien, † 7. Juli 1872 Graz, Pianistin, Salonière.

Biografie

Irene Kiesewetter war die Tochter von Raphael Georg Kiesewetter und Jakobine Kiesewetter, geborene Cavallo. Im Elternhaus von Irene Kiesewetter wurde Musik intensiv gepflegt. Ihr Vater beschäftigte sich besonders mit Renaissance und Barockmusik und veranstaltete ab 1816 vier bis sechs Hauskonzerte pro Jahr. Bei diesen musikalischen Veranstaltungen waren unter anderem Franz Schubert, Franz Grillparzer und die Schwestern Fröhlich zugegen. So kam sie auch in Kontakt mit anderen wichtigen Wiener Persönlichkeiten des musikkulturellen Lebens wie etwa Caroline Pichler.

Bei diesen Musikabenden trat Kiesewetter regelmäßig als Pianistin auf. Sie spielte beispielsweise vierhändig mit Johann Baptist Jenger oder begleitete Karl von Schönstein bei seinen Liedvorträgen am Klavier. Dabei pflegte sie besonders die Werke von Franz Schubert, der ihr die Werke "Cantate zur Feier der Genesung der Irene Kiesewetter" und "Der Tanz" widmete. Auch den Erstdruck der "Variationen über ein französisches Lied für das Pianoforte auf vier Händen" versah Schubert mit einer handschriftlichen Widmung an Kiesewetter. Neben den Werken von Schubert zählten Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart zu ihrem Repertoire.

Bereits in den 1820er Jahren hatte Kiesewetter Kontakte nach Graz zur Familie Pachler. So soll sie sich in Stellvertretung zu Marie Pachler um die Drucklegung der Lieder op. 106 von Schubert gekümmert haben, die der Komponist Marie Pachler dezidiert hatte.

1830 lernte Irene Kiesewetter den Diplomaten Anton Prokesch bei einem der Hauskonzerte kennen. 1832 heirateten die beiden. Das Paar bekam sechs Kinder, von denen zwei (Anton und Irene), das Erwachsenenalter erreichten. Ihr Sohn Anton Prokesch-Osten jun. wurde Diplomat und heiratete später die Schauspielerin Friederike Goßmann. Ihre Tochter setzte sich vor allem für verarmte Kinder ein und war schriftstellerisch tätig. Sie heiratete Franz Freiherr von Reyer.

Irene Kiesewetter führte einen Salon nach dem Vorbild ihres Elternhauses, in dem zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Wiener Kulturleben zu Gast waren und sie weiterhin im privaten Raum musizierte. Vermutlich komponierte Kiesewetter auch selbst und führte ihre Werke bei diesen Gelegenheiten auf.

Aus beruflichen Gründen Anton Prokesch-Ostens zog die Familie 1834 nach Athen. Kiesewetter baute dort ihre Salonkultur nach dem Wiener Vorbild neu auf. So besuchten sie etwa Ernst Curtius, Hans Christian Anderson oder Franz Grillparzer in Griechenland.

1849 übersiedelten sie nach Berlin, wo Kiesewetter Kontakte zu Giacomo Meyerbeer und Franz Liszt knüpfte. 1853 ließ sich die Familie in Frankfurt nieder. Als Anton Prokesch-Osten für längere Zeit nach Konstantinopel reiste, begleitete ihn Kiesewetter nicht. 1859 erwarb die Familie ein Haus in Graz (heutiges Palais Prokesch-Osten), in dem Kiesewetter ihren Salon weiterführte und Gäste wie Julius Stockhausen begrüßte.

Quellen

Literatur


Irene Kiesewetter im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.