Israelitischer Frauen-Wohltätigkeitsverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau
48° 11' 44.12" N, 16° 20' 50.81" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der „Israelitische Frauen-Wohltätigkeitsverein für die Bezirke Mariahilf und Neubau“, zuletzt 1938 mit dem Sitz in Wien 6., Schmalzhofgasse 3, gleichenorts mit der Vereinssynagoge des Israelitischen Tempelvereins für die beiden Gemeindebezirke Mariahilf und Neubau wurde im Jahr 1891 in Wien gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentin Cäzilie Eisenberger, 1891 wohnhaft in 7., Schottenfeldgasse 7, reichte die Statuten am 10. September 1891 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete: "a) Die materielle Aushilfe bei (…) sich ergebender Notlage armer Wöchnerinnen, oder sonst durch Krankheit erwerbsunfähig gewordener Frauen, b) die alljährliche Bekleidung armer braver, schulpflichtiger Mädchen, c) die Ausstattung“ bedürftiger Bräute (Statut 1891, § 2). Anspruch auf diese Leistungen hatten überwiegend nur Bräute, die im 6. oder 7. Bezirk zumindestens ein Jahr lang wohnten und andere Unterstützungsbedürftige, die ausschließlich im 6. und 7. Bezirk wohnten (§ 3). „Ordentliche Mitglieder“ konnten diejenigen werden, die einen bestimmten Jahresbeitrag leisteten (§ 7)[1] Im Jahr 1938 lautete der Vereinszweck „Regelmäßige Unterstützung armer alter Frauen, zeitweise Geldaushilfe an in Notlage befindliche Bewohner der Bezirke Mariahilf und Neubau" und "Bekleidung armer schulpflichtiger Mädchen“[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung und Vereinsauflösung 1938
Die Auflösung des „Israelitischen Frauen-Wohltätigkeitsvereins für die Bezirke Mariahilf und Neubau“ und Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 finanzielle Mittel in der Höhe von 4.572,23, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (1.116,89 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen. Der Verein besaß zusätzlich zwei Legate (Legat Caroline Löwit und Leopold Wallner in der Höhe von 500 und 300 Schilling), die aber noch nicht ausgezahlt waren [3]
Vereinsvorstand 1891
- Präsidentin: Cäzilie Eisenberger
Vereinsvorstand 1938
- Präsidentin: Dr. Else Knotek, 1938 wohnhaft 6., Königseggasse 2[4]
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 8, Karton 559.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 5766/1938.
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2128/1931.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 8, Karton 559.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 8, Karton 559.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 8, Karton 559.