Johann Pölzer

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Pölzer, Johann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16177
GNDGemeindsame Normdatei 1026395437
Wikidata Q1695934
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. Jänner 1872
GeburtsortOrt der Geburt Altpetrain (Mähren)
SterbedatumSterbedatum 21. April 1934
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker, Angestellter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle
  • 10., Dampfgasse 35 (Letzte Wohnadresse)
  • 9., Pelikangasse 16–18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (3.12.1918 bis 22.05.1919)
  • Obmann der SDAP Favoriten (1897)
  • Mitglied der Landesparteivertretung der SDAP Niederösterreich (1901)
  • Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag (1908 bis 1919)
  • Landesrat von Niederösterreich (1919 bis 1920)
  • Mitglied des Parteivorstandes der (1919 bis 1934)
  • Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung (04.03.1919 bis 31.05.1919)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (10.11.1920 bis 17.02.1934)
  • Bezirksparteivorsitzender der SDAP Favoriten

Johann Pölzer, * 30. Jänner 1872 Altpetrain (Mähren), † 21. April 1934 Wien, Politiker.

Biografie

Johann Pölzer wurde in eine Keuschlerfamilie geboren, musste schon mit sechs Jahren als Hüterbub arbeiten und wurde als Vierzehnjähriger in eine Schneiderlehre nach Wien geschickt, wo er in Kontakt zur sozialdemokratischen Arbeiterbewegung kam. 1898 heiratete er Amalie Baron, die sozialdemokratische Kommunalpolitikerin Amalie Pölzer. Ihr gemeinsamer Sohn Johann Pölzer wurde ebenso Politiker und Gewerkschafter.

Pölzer gründete 1894 in Favoriten die sozialdemokratische Bezirksorganisation, wurde 1897 deren Obmann und konnte rasch eine schlagkräftige Organisation aufbauen. So gab es 1932 in Favoriten rund 42.000 sozialdemokratische Parteimitglieder. 1901 wurde Pölzer Mitglied der Landesparteivertretung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Niederösterreich und war von 1908 bis 1919 Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Pölzer dem Provisorischen Gemeinderat der Stadt Wien und der Konstituierenden Nationalversammlung an. Von 1919 bis 1920 war er Landesrat von Niederösterreich und am 10. November 1920 - in der Literatur findet sich auch das Datum 20. November 1920 - zog er als Abgeordneter in den Nationalrat ein, dem er bis zu seiner Auflösung 1934 angehörte. Zudem war er von 1919 bis 1934 Mitglied des Parteivorstandes der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und Bezirksparteivorsitzender in Favoriten.

Im Februar 1934 wurde er, obwohl er schwerkrank in der Herzstation lag, aus politischen Gründen verhaftet und ins Inquisitenspital gebracht. Pölzer verstarb kurz nach seiner Rückführung auf die Herzstation. Die städtische Wohnhausanlage Pölzerhof wurde nach dem Politiker benannt.

Quellen

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (auch Amalie)
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 291 ff.
  • Alfred Magaziner: Die Wegbereiter. Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung. Wien: Volksbuchverlag 1975, S. 72 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 197 f.
  • Otto Leichter / Emile Vandervelde: Livre noir de la dictature autrichienne / Schwarzbuch der österreichischen Diktatur. Bruxelles: Maison d'Éd. l'Eglantine 1934, S. 120
  • Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter im ÖGB [Hg.]: Welt der Arbeit. Korrespondenz 4 (1961), S. 17
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995

Weblinks