Johanneskapelle (1, Am Hof)
48° 12' 39.42" N, 16° 22' 6.73" E zur Karte im Wien Kulturgut
Johanneskapelle (1., Am Hof), errichtet als Hauskapelle im babenbergischen Herzogshof (so bezeichnet 1362; es stand an der Stelle der Kirche am Hof; Am Hof, alte Jesuitenkirche) zwischen 1227 und 1237. Bis dahin war die Pankrazkapelle (1., Am Hof 3-4, Teil) als Pfalzkapelle benutzt worden; diese wurde jedoch 1227/1237 dem Schottenkloster übergeben. Die Kapelle wird zwar erst erwähnt, als der Herzoghof bereits von der Münze verwendet wurde, doch ist auszuschließen, dass sie für diese eingerichtet wurde und die Residenz in der Zwischenzeit über keine eigene Privatkapelle verfügte. Die Kapelle besaß Grundrechte in der Naglergasse, die 1381 als Kapelle "dacz [bei] den weißen Brüdern im Münzhof" bezeichnet wird, und dürfte spätestens 1386 zusammen mit der Kapelle in den Besitz der Karmeliten gekommen sein; aus dem 14. Jahrhundert kennen wir die Namen einiger Kapläne.
Leopold VI. ließ um 1220 die "Capella speciosa" (Palastkapelle) in Klosterneuburg (Niederösterreich) ebenfalls dem heiligen Johannes weihen.
Literatur
- Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 126