Kapuzinerkloster (7., St. Ulrich).
Die ersten Kapuzinermönche, die der Papst auf Ersuchen von Kaiser Rudolf II. nach Österreich entsandt hatte, trafen im Jahr 1599 in Wien ein. Ihr Gönner Ernst Graf von Mollard ließ für sie bei St. Ulrich "auf dem Plätzl" ein kleines Kloster errichten. Am 30. April 1600 wurde von Bischof Forgacs der Grundstein zum Kirchlein gelegt. Kaiser Matthias, der Nachfolger Rudolfs II., wünschte, dass die Kapuziner auch in der Stadt ein Kloster errichteten, da er seine letzte Ruhestätte in einem Haus der Armut und der Demut finden wollte. Auch seine Gemahlin bedachte die Mönche reichlich in ihrem Testament, damit sie sich in der Stadt ansiedeln könnten. Als Matthias im März 1619 nur vier Monate nach Anna starb, war für das neue Kloster noch nicht einmal der Grundstein gelegt. Ihre Leichen wurden daher in das Königinkloster gebracht und erst nach Fertigstellung des neuen Klosters (siehe Kapuzinerkloster [1]) in der Kapuzinergruft beigesetzt, mit dessen Bau 1621 begonnen worden war. Das Kloster in St. Ulrich wurde 1811 auf Bitten des Ordensprovinzials aus Mangel an Nachwuchs aufgelassen. Das Klostergebäude wurde von der niederösterreichischen Regierung an die Mechitaristen übergeben (siehe Mechitaristenkloster).
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 147
- Vahan Inglisian CMV, 150 Jahre Mechitharisten in Wien 1811-1961.1961, S. 10-12