Kommandantenhaus
48° 12' 22.10" N, 16° 22' 37.30" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kommandantenhaus (Seilerstätte 1-3, Teil; Konskriptionsnummer 802).
Das Kommandantenhaus bestand schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, zunächst als Stadtschultheißenamt (militärische Gerichtsbehörde), dann als Quartier des Stadtkommandanten. Später waren dort die Wohnung des Hofkriegsratspräsidenten sowie Einrichtungen des Hofkriegsrates untergebracht. Am 5. Februar 1766 starb hier der Sieger der Schlacht von Kolin, Feldmarschall Leopold Joseph Maria Reichsgraf von und zu Daun.
Feldmarschall und Hofkriegsratspräsident Franz Moritz Graf von Lacy, den Kaiser Joseph II. als seinen Freund und Lehrmeister bezeichnete, erwarb das Gebäude, in dem er auch starb, am 14. Juli 1774. Sein Neffe, der es geerbt hatte, verkaufte es gemeinsam mit dem Haus Stadt 1089 an Franz Fürst von Koháry, Vizekanzler der königlich ungarischen Hofkanzlei, über dessen Tochter es in den Besitz der Familie Sachsen-Coburg-Gotha kam. Herzog Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha ließ es gemeinsam mit dem Nachbargebäude Stadt 801 abbrechen. Anstelle der beiden Gebäude entstand zwischen 1843 und 1847 das nach Plänen von Karl Schleps errichtete Coburgpalais.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 400 f.
- Othmar Pickl [Hg.] Österreichisches Städtebuch. Band 7: Die Stadt Wien. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1999, S. 205