Konrad Paul Liessmann
Konrad Paul Liessmann, * 13. April 1953 Villach, Philosoph, Autor, Kulturpublizist.
Biografie
Der Sohn einer ausgebildeten Bibliothekarin und eines Buchhalters wuchs als mittleres von drei Geschwistern in Kärnten auf. Konrad Paul Liessmann studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Wien. Dem Studienabschluss 1976 folgte ein Dissertationsstudium. 1979 promovierte er mit der Arbeit "Anfang und Ende der Philosophie. Studien zum Verhältnis von Theorie und Praxis im griechischen und nachhegelschen Denken" zum Doktor der Philosophie. 1986 habilitierte er sich an der Universität Wien mit Forschungen zum Begriff der Distanz als ästhetische Kategorie. Ab 1995 war er als a.o. Univ. Prof. am Institut für Philosophie der Universität Wien tätig. 2011 wurde er auf die Professur für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien berufen. Zudem hatte er verschiedene Aufgaben in der Universitätsverwaltung inne. Auch nach seiner Emeritierung im Herbst 2018 blieb Liessmann dem Institut für Philosophie auf Basis eines Sondervertrags verbunden.
Liessmann war und ist in zahlreichen philosophischen Arbeitsgruppen und Zusammenschlüssen wie etwa der "Gesellschaft für Bildung und Wissen", der "Internationalen Günther Anders-Gesellschaft" sowie dem "Philosophicum Lech" aktiv. Für Letzteres gibt er im Zsolnay Verlag die gleichnamige Reihe "Philosophicum Lech" heraus.
Der Philosoph zählt zu den bekanntesten und publikumswirksamsten Intellektuellen Österreichs. Er ist nicht nur im akademischen Feld erfolgreich, sondern spricht auch die breite Öffentlichkeit an. Neben vielen wissenschaftlichen Arbeiten verfasste er zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher. Sein 2006 erschienener Band "Theorie der Unbildung" avancierte zum mehrfach aufgelegten und in mehrere Sprachen übersetzten Bestseller. Für den Radiosender Ö1 gestaltete er die Serie "Denken und Leben (1991–2001, 2007)", in der er dem Hörpublikum bekannte Philosophen – und zwei Philosophinnen – näherbrachte. Regelmäßig publiziert er zudem Essays, Kommentare und Kolumnen in Printmedien wie "Der Standard", "Die Presse", "Neue Zürcher Zeitung" oder "Wiener Zeitung". In vielen seiner Texte bezieht er Stellung zu aktuellen Themen und dementsprechend kontroversiell werden sie mitunter diskutiert.
Der leidenschaftliche Rennradfahrer und Musikliebhaber tritt auch immer wieder im Hörfunk und Fernsehen auf und ist ein gerne gesehener Interviewpartner, Diskutant und Festredner bei Veranstaltungen aller Art.
Werke (Auswahl)
- Konrad Paul Liessmann: Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Wien: Zsolnay 2006
- Konrad Paul Liessmann: Schönheit. Wien: facultas 2009
- Bazon Brock / Konrad Paul Liessmann: Ein optimistischer Blick auf den Pessimismus. Klagenfurt: Wieser 2013
- Konrad Paul Liessmann: Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. Wien: Zsolnay 2014
- Konrad Paul Liessmann: Bildung als Provokation. Wien: Zsolnay 2017
- Michael Köhlmeier / Konrad Paul Liessmann: Der werfe den ersten Stein. Mythologisch-philosophische Verdammungen. München: Hanser 2019
- Konrad Paul Liessmann: Alle Lust will Ewigkeit. Mitternächtliche Versuchungen. Wien: Zsolnay 2021
Literatur
- Marion Fugléwicz-Bren: Konrad Paul Liessmann. Philosoph. Kunstgenießer. Kritiker. Frankfurt am Main / Basel: kurz & bündig 2020
- Konrad Paul Liessmann – der Philosoph wird 65. In: Salzburger Nachrichten, 13.04.2018 [Stand: 07.07.2022]
- Universität Wien: Univ. Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann [Stand: 07.07.2022]
- Wikipedia: Konrad Paul Liessmann [Stand: 07.07.2022]
- Watzlawick-Ehrenring 2016 an Konrad Paul Liessmann. In: Rathauskorrespondenz, 11.05.2016 [Stand: 07.07.2022]
Konrad Paul Liessmann im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.