Klinik Floridsdorf

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Spital
Datum vonDatum (oder Jahr) von 8. April 2019
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
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GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 21., Brünner Straße 68-70
  • Krankenhaus Nord (2019, bis: 2020)

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48° 16' 4.84" N, 16° 24' 4.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Klinik Floridsdorf, bis 31. Mai 2020 Krankenhaus Nord (21., Brünner Straße 68-70), wurde am 8. April 2019 im Testbetrieb eröffnet und ist, nachdem der Regelbetrieb im Juni 2019 aufgenommen worden war, seit September 2019 im Vollbetrieb.

Planungen

Das Krankenhaus wurde ab 2010 auf einem ehemaligen Grundstück der ÖBB errichtet. Ursprünglich als öffentlich-private Partnerschaft geplant, die vom Bieterkonsortium Porr-Siemens-Vamed umgesetzt werden sollte, entschied sich die Stadt Wien 2010 für die alleinige Errichtung und den Ankauf des Grundstücks. Das Bieterkonsortium erhielt für seine erbrachten Leistungen 9,2 Millionen Euro.

Bis zur Grundsteinlegung am 18. September 2012 wurden ab Oktober 2010 auf dem angekauften, 111.000 Quadratmeter großen Gelände circa 80.000 Tonnen Beton und 14.000 Tonnen Ziegel abgetragen und bereits ab Jänner 2012 die Aushubarbeiten vorgenommen. Den Zuschlag für die Errichtung des Rohbaues erhielt die Firma Porr.

Aus dem Ende April 2008 ausgeschriebenen EU-weiten Architekturwettbewerb, der in einem 2-Stufen-Verfahren stattfand, war der - in Spitalsplanungen unerfahrene - Wiener Architekt Albert Wimmer als Sieger hervorgegangen. Seine Wahl war aufgrund der Beziehungen seiner Familie zur SPÖ und der Stadt Wien nicht unumstritten.

Errichtung

Für die Errichtung waren 825 Millionen Euro Gesamtkosten projektiert. Eröffnet werden sollte das Krankenhaus im Vollbetrieb im Jahr 2016. Durch Konkurse mehrerer Firmen kam es sowohl zu Bauverzögerungen als auch zu Kostenüberschreitungen. Insgesamt fielen Gesamtkosten von mindestens 1,34 Milliarden Euro an.

Nachdem der Rechnungshof an den Missständen bei der gesamten Projektabwicklung massive Kritik geübt hatte, prüfte auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft das Projekt. Unterlassene Skontovereinbarungen, Mengenänderungen beim Baumeistergewerk wurden ebenso herangezogen wie gestiegene Honorarkosten. Da jedoch kein Anfangsverdacht im strafrechtlichen Sinne festgestellt wurde, wurde keine Anklage erhoben.

Auch auf politischer Ebene wurde vehement Kritik geübt, so beispielsweise an der Vergabe der Bauzaunwartung. Zudem erstattete die FPÖ gegen die ehemaligen Finanzstadträtin Renate Brauner Anzeige, da ein für das Projekt Krankenhaus Nord gewährtes EIB-Darlehen in der Höhe von 225 Millionen Euro vorzeitig und zweckwidrig abgerufen worden war.

Bereits im Jänner 2017 war die ehemalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely zurückgetreten, die daraufhin zum Medizintechnikunternehmen Siemens Healthcare wechselte. Etwas mehr als ein Jahr später trat auch ihre Nachfolgerin Sandra Frauenberger aufgrund der Turbulenzen bei der Errichtung des Krankenhauses am 4. April 2018 zurück.

Fertigstellung

Im April 2019 konnte das Krankenhaus Nord im Testbetrieb eröffnet werden, seit September 2020 befindet es sich im Vollbetrieb.

In das Krankenhaus transferiert wurden das Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus Gersthof sowie die Herzchirurgie, Kardiologie und Teile der Neurologie aus der Klinik Hietzing, die Thoraxchirurgie und Teile der Pulmologie und der Psychiatrie (ehemalige 4. Psychiatrische Abteilung) aus der Klinik Penzing und ein Teil der Kinder- und Jugendheilkunde aus der Klinik Ottakring. Weiters wird es zusätzliche Betten für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und für die Unfallchirurgie geben.

Im Zuge der Neustrukturierung des früheren Krankenanstaltenverbunds (KAV) in Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) erhielt es mit 1. Juni 2020 den Namen Klinik Floridsdorf.

Weblinks