Leopoldstädter Israelitischer Bethausverein Montefiore
48° 13' 7.22" N, 16° 22' 51.74" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der Leopoldstädter Israelitische Bethausverein Montefiore wurde 1900 in Wien gegründet und unterhielt zunächst in 2., Rotensterngasse 10 und später bis 1938 in 2., Taborstraße 38 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal.[1] Der Proponent Jacob Weiss, Kaufmann, 1899 wohnhaft in 1., Kohlmessergasse 1/2 reichte die Statuten im Dezember 1899 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „die Erhaltung des Bethauses und ordnungsgemäße Abhaltung des Gottesdienstes nach israelitischem Ritus“ (Statut 1899, § 1)[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung des Vereinsvermögens und Vereinsauflösung 1938/1939
Ein Vereinsvermögen von 5.449,69 Reichsmark erging unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (1362,42 Reichsmark) an die Israelitische Kultusgemeinde Wien. Die Auflösung des Vereins sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. [3]
Bedeutende Rabbiner
Rabbiner des Leopoldstädter Israelitischen Bethausvereins Montefiore waren:
- Moritz Flesch, *4. August 1879 Rajka, † 5. März 1944 im Konzentrationslager Buchenwald. [4] Er war bis zum Jahr 1913 Rabbiner des Leopoldstädter Israelitischen Bethausvereins Montefiore und wurde 1913 Rabbiner der Vereinssynagoge des Israelitischen Tempel- und Schulvereins 6, Stumpergasse 42.[5]und
- Rabbiner Menny Menachem Rothschild, *2. November 1884 Frankfurt, deportiert am 26. Juni 1944 nach oder von dem Durchgangslager Fossoli, † ermordet im Konzentrationslager Auschwitz. [6], letzte Wohnadresse 2., Große Mohrengasse 32.[7]
Vereinsvorstand
- Obmann vor 1938: Max Löwenstein, Kaufmann, 1938 wohnhaft 9., Pelikangasse 5
- Letzter Obmann 1938: Julius Rosenzweig, Beamter, 1938 wohnhaft 2., Kleine Mohrengasse 7. [8]
Quellen
- Anno Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, 47. Jg., Nr. 180, 3. Juli 1913, S. 12
- David Jüdische Kulturzeitschrift
- DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac A2/36, Schachtel 555.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 3126/1939.
Literatur
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120
- Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, 1908-1936.
- Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
- Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
- Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.
Einzelnachweise
- ↑ David Jüdische Kulturzeitschrift.
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 3126/1939.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/36, Schachtel 555
- ↑ DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer, letzte Wohnadresse 6., Gumpendorfer Straße 109/1.
- ↑ Anno Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, 47. Jg., Nr. 180, 3. Juli 1913, S. 12
- ↑ DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/36, Schachtel 555