Liliputbahn

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Liliputbahn (1947)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1928
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
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Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17104
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Letzte Änderung am 21.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Liliputbahn.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Liliputbahn (1947)
  • 2., Volksprater
  • Nr.: 57 (Bezirk: Prater, 1928, bis: 1945)

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48° 12' 55.78" N, 16° 23' 51.05" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Liliputbahn: Bahnhof (Praterhütte Nummer 57), 1946 - ein Jahr, bevor der Betrieb wieder aufgenommen wurde, am Kriegsschädenplan (um 1946)

Liliputbahn (2., Volksprater). Praterhütte 57. Die Liliputbahn im Prater ist eine schmalspurige Eisenbahn. Der Name leitet sich von der Insel Liliput aus Jonathan Swifts Roman "Gullivers Reisen" ab. Heute fährt die Liliputbahn auf einer 3,9 Kilometer langen Strecke.

Planskizze einer 1931 geplanten, aber nicht bewilligten Erweiterung der Liliputbahn um das Wiener Stadion herum bis zur Hauptallee. Eine Verlängerung der Liliputbahn erfolgte erst 1933.

Vorläufer

  1. 1824 wurde im Prater eine 227,5 Meter lange Pferdetramway errichtet und diente als Schauobjekt, um Geldgeber für eine Eisenbahnlinie von Linz nach Budweis zu finden.
  2. 1834 wurde eine kurze Strecke im Prater erbaut, die als Dampfomnibus betrieben werden sollte.
  3. 1883 verkehrte eine elektrische Kleinbahn anlässlich der Elektrischen Ausstellung zwischen Rotunde und Feuerwerkswiese.
  4. 1890 fuhr die Schnakerlbahn, eine Petroleumbahn, anlässlich der Land- und forstwirtschaftlichen Ausstellung zwischen der Venediger Au (Zirkus Busch) und der Rotunde.

Planung und Eröffnung

Die Liliputbahn wurde anlässlich des Schubertjahrs als Praterattraktion geplant und am 1. Mai 1928 eröffnet.

Strecke

Die Abfahrtsstelle wurde zwischen der hinter dem Riesenrad gelegenen Hochschaubahn und der Biologischen Versuchsanstalt (ehemaliges Vivarium) bei der Hauptallee errichtet, wo sie sich bis heute befindet. Die Strecke führt durch den Volksprater, vorbei an Pratergasthäusern und durch die Praterauen zur Haltestelle Rotunde und wurde 1933 bis zum Heustadelwasser (Stadion) verlängert.

Technische Informationen

Die Wurzeln der Liliputbahn (und auch die Kleinbahn im Donaupark) mit der ungewöhnlichen Spurweite von 381 Millimeter bzw. 15 Zoll befinden sich in England. Hier erschlossen um 1880 reiche Gutsbesitzer ihre Güter mit Eisenbahnen der oben genannten Spur. Zu damaligen Zeiten sprach man nicht von Bahnen für die Freizeit sondern von Feldbahnen. Ende des 19. Jahrhunderts (1887) wurde bei der Firma Krauss & Co die erste Lokomotive für den Sultan von Marokko in dieser Spurweite bestellt. Die Maschine leistete 5 PS und hatte ein Gesamtgewicht von einer Tonne.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte und fertigte Oberingenieur Roland Martens Dampflokomotiven im Maßstab 1:33,3, welche der Schnellzuglokomotive der deutschen Baureihe 01 oder 03 glichen, aber eine eigenständige Konstruktion waren. Dieser Loktyp war für Kleinbahnen in Deutschland gedacht. Er hat zwei Vorlaufachsen, drei Treibräder mit einem Raddurchmesser von 530 Millimeter und eine Nachlaufachse. 22 kW (30 PS) Leistung, 7,2 Tonnen Gewicht und eine Höchstgeschwindigkeitvon 30 Stundenkilometern. Der Tender fasst 750 Liter Wasser und 250 Kilogramm Kohle.

1925 wurde der Loktyp bei der Münchner Verkehrsausstellung präsentiert. Die Liliputbahn erhielt zwei Dampfloks dieser Reihe, die mit Da1 und Da2 bezeichnet wurden. Beide Loks überdauerten den Zweiten Weltkrieg.

Die sechsteiligen Zugsgarnituren fassen 96 Sitzplätze.

Auf der Strecke der Liliputbahn wird "auf Sicht gefahren". Dies bedeutet, daß keine Zugbeeinflussung durch Signale vorhanden ist. Die vorhandenen Signale dienen nur der Dekoration.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Diesellokomotive der Liliputbahn im Prater (1957)

Im April 1945 beim Kampf um Wien schwer in Mitleidenschaft gezogen, nahm die Liliputbahn 1947 den Betrieb wieder auf.

Am 24. Mai 1954 kam es zu einem Unfall mit einem Fiakerviergespann. Der Lokführer wurde 1955 von jeder Schuld freigesprochen.

Zu den beiden Dampflokomotiven kamen zwischen 1958 und 1964 drei mit Dieselantrieb hinzu. Die Diesellokomotiven leisten 22 kW und die Höchstgeschwindigkeit der Loks beträgt 22 km/h.

2018 wurde zu Versuchszwecken eine Diesellok in Betrieb genommen, die mit Wasserstoff betrieben wird.

Prominente Fahrgäste

Erster Mai

Der Erste Mai ist der stärkste Tag der Liliputbahn. Der Tag der Arbeit, der zugleich der Geburtstag der Liliputbahn ist, lockt bei schönem Wetter große Menschenmengen in den Prater.

Quellen

Literatur

  • ORF: Liliputbahn testet Wasserstoff-Lok (Stand: 23.4.2018)
  • Ronald Durstmüller: Eine Runde zum Vergnügen. Geschichte, Technik und Betrieb der Wiener Liliputbahn. Liliputbahn im Prater Ges.m.b.H. Wien: Eigenverlag 2013
  • Martin Fuchs / Marcello La Speranza / Karl Pischl: Liliputbahn im Wiener Prater – eine Bahn feiert ihren 70er. Wien: Eigenverlag 1998
  • Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1993, S. 45
  • Alfred Niel: Wiener Eisenbahnvergnügen. Jugend und Volk. Wien / München: 1982
  • Johann Stockklausner: Liliputbahn Wien - Prater. Wien: Slezak 1978
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 235
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Wiener Prater einst und jetzt. Wien 1935
  • Olivenkerne-Antrieb für Liliputbahn. orf.at, 14.09.2022

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